9. Januar 2017
Nachdem das Schiff Norwegian Breakaway volle Fahrt Richtung Süden aufnahm, steigen die Temperaturen merklich. Während der Wetterbericht uns verrät, dass in der Heimat Minusgrade aktuell zum Alltag gehören, ist es bei den Kreuzfahrern derzeit mehr die Frage, ob es über oder unter 30 Grad warm ist.
Nach zwei ganzen Seetagen lief das Schiff nun bereits Puerto Rico an. Die schwer von Finanzsorgen geplagte Insel hielt den ersten Landgang bereit. Wir waren nicht allein. Auch die Royal Caribbean machte am gleichen Tag halt in Puerto Rico und so ließ sich das Gefühl der Touristenhochburg nicht ganz vermeiden...
Trotzdem waren die zu besichtigenden Orte wie die Festung in San Juan beeindruckend. Vor allem hatten wir die Gelegenheit, unseren ersten karibischen Sonnenuntergang, welcher absolut traumhaft war, von der Festung aus zu genießen. Während danach einige noch andere Sehenswürdigkeiten besichtigten, machten sich andere auf den Weg zurück auf Schiff.
Denn dort gibt es, neben dem sehr guten Essen, abends eine Menge Dinge zu erleben. So sind einige Teilnehmer bei den Partys auf dem obersten Deck zu finden. Für die Freunde des gepflegten Bar-Lebens gibt es wiederum im Deck 7 die Möglichkeit den Abend bei einer Runde Dart oder Billard den Abend ausklingen zu lassen.
Am Samstag zum Beispiel fanden einige den Weg zu der Caribbean Party, wo die Gruppe „New Generation“ zunächst ein Tribute an Bob Marley spielt. Anschließend gab es dann für alle Tanzwütigen eine Einführung in entsprechende Tanzschritte. Dass es auch in der Nacht hier nicht unter 25 Grad kalt wird, trägt dazu bei, dass diese Abende sehr gut besucht sind.
Die Landgänge, die bisher stattfanden wurden von den Teilnehmern unterschiedlich genutzt. Einige genossen das leere Schiff und gingen gar nicht erst von Bord. Andere ließen sich überraschen, was die jeweilige Insel an Attraktionen und Einkaufsmöglichkeiten zu bieten hat. Wieder andere steuern gewisse Plätze, historische Orte oder schöne Strände bewusst an, um dort die Zeit zu verbringen.
In der ersten Nacht gab es ein wenig raue See. In der Karibik angekommen, sind die See bedingen Schwankungen kaum noch zu merken, auch da der Kapitän keine Eile hat zur nächsten Insel zu kommen.
Das kulinarische Angebot an Bord funktioniert wie folgt. Es gibt einige kostenlose Restaurants. Dort können alle Teilnehmer hingehen und kriegen gutes Essen, gegen das 90% aller Restaurants in Deutschland schlechte Karten hätten. Wer etwas noch Hochwertigeres haben möchte, dem sind die Spezialitäten-Restaurants empfohlen. Hier zahlt man einen Aufpreis für das Essen. So bietet beispielsweise die Sushi-Bar hervorragende Sushis oder das Restaurant „La Cuicina“ italienisches Essen. Abends ist dieses als Restaurant geöffnet, morgens Spielort für das Schachturnier. Den Italiener nutzte das Schachreisenteam für ein kleines „Firmenessen“. Bei leckerem Risotto, Pasta und Fleisch wurde der bisherige Reiseverlauf besprochen, abgerundet mit leckerem Wein und einem Limoncello zum Abschluss. Eines der Highlights an Board ist das Teppaniaki, die japanische Showküche. Hier bleiben nicht nur geschmacklich keine Wünsche offen. Das Essen wird direkt vor den Augen der Gäste zubereitet, garniert mit Showeinlagen der Köche!
Aber wir sind nicht nur zum Vergnügen in der Karibik, es wird auch hart um Punkte und Preise gespielt. In der dritten Runde kam es zu einem der erwarteten Spitzenkämpfe zwischen Carsten Schmitt und Norbert Pfitzer an Brett 1. Carsten erwischte den besseren Start und konnte seinen Gegner in der englischen Eröffnung am Königsflügel unter Druck setzen. Ein spektakuläres wie spekulatives Opfer später hatte Carsten auf einmal zwei Bauern für eine Figur. Doch diese beiden Bauern erwiesen sich, vorgerückt und verbunden, als harte Nuss. Zumindest in der Praxis und so musste sich Norbert nach langem und zähen Kampf geschlagen geben. An Brett 2 kam Heinz Wirz nicht über ein Remis gegen René Deubelbeiss hinaus und so führte Carsten nach drei Runden das Feld alleine an. Am Folgetag erwischte in aber das Fieber, sodass Carstens Partie gegen René Deubelbeiss auf der Kippe stand. Doch dank des Reisearztes Guntram Hilbenz, der den Teilnehmern der Schachreise mit Rat und Tat zur Seite steht, schaffte es Carsten die Partie zu spielen. In einer noch bekannten Stellung, vereinbarten die beiden Spieler die Punkteteilung.
Das gab Heinz mit einem Sieg gegen die Nummer 5 des Turniers Michael Cichy die Gelegenheit auf Carsten aufzuschließen. Die Paarung an Brett 1 für Runde 5 lautet folgerichtig Heinz Wirz – Carsten Schmitt, wie auch bei ChessResults zu sehen ist.
Dahinter scharren 2 Spieler mit 3 Punkten mit den Hufen. Norbert hat sich mit einem Sieg in der 4. Runde wieder zurück ins Rennen um den Turniersieg gespielt. Arndt Borkhardt hat ebenfalls 3 Punkte und so spielen die beiden in Runde 5 gegeneinander.
Wenn von Runde 5 die Rede ist, bedeutet das aber erst mal viele freie Tage, denn die Teilnehmer sollen die Gelegenheit haben die Inseln zu besichtigen. Die nächste Runde findet erst am Donnerstag, den 12.1. statt. Allen die nicht genug Schach bekommen, können Blitzturniere und Einzeltrainings wahrnehmen.
Es liegen also viele spannende Tage vor den Teilnehmern und Begleitpersonen. Allen die neugierig geworden sind, sollten mal auf Jörg Hickls Internetseite stöbern: www.schachreisen.eu.
Jonathan Carlstedt
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 21596