11. November 2012
Die FIDE hat in ihrem Kongress 2011 in Krakau beschlossen, Lizenzgebühren für Schiedsrichter einzuführen. Im Kongress in Istanbul 2012 wurde dieser Beschluss bestätigt. Der Deutsche Schachbund und seine Vertreter waren von Anfang an gegen diesen Vorschlag und haben dies auch zum Ausdruck gebracht, konnten ihn aber letztlich nicht verhindern.
Mit Wirkung zum 01.01.2013 treten die Gebühren nunmehr in Kraft. Betroffen sind zunächst alle Internationalen Schiedsrichter (IA) und alle FIDE-Arbiter (FA). Sie müssen eine Lizenzgebühr nach folgender Staffelung entrichten:
Natürlich ist kein Schiedsrichter gezwungen, die Lizenz zu erwerben und Sie müssen es auch nicht unbedingt sofort tun. Der einmal verliehene FIDE-Titel bleibt erhalten. Aber: Alle IAs und FAs ohne Lizenz gelten für die FIDE als inaktiv. Und: Ab dem 01.01.2013 wertet die FIDE nur noch Turniere (Normen und Elo), bei denen alle mitwirkenden Schiedsrichter über eine Lizenz verfügen. Als mitwirkend gelten alle Schiedsrichter, die mit dem offiziellen Turnierbericht an die FIDE („TRF-File“) gemeldet werden. Es genügt nicht, dass nur der Hauptschiedsrichter über eine Lizenz verfügt, wenn weitere Schiedsrichter eingesetzt und gemeldet werden sollen.
Von der Neuregelung sind auch alle Turnierveranstalter betroffen, die wollen, dass ihre Turniere Elo-gewertet werden. Sie müssen sich vergewissern, dass alle eingesetzten Schiedsrichter über eine Lizenz verfügen oder eine solche vor Turnierbeginn erwerben.
Die Lizenzgebühr ist im Prinzip eine Einmalzahlung. Ist allerdings ein Schiedsrichter für die Dauer von zwei Jahren nicht wenigstens in einem Turnier eingesetzt gewesen, verliert er seinen Status als aktiv und zugleich die Lizenz. Er muss eine neue Lizenz erwerben, falls er später wieder aktiv werden möchte. Eine neue Gebühr wird außerdem fällig, wenn ein FA zum IA ernannt wird. Nach Höherstufung in der Kategorie wird der Differenzbetrag fällig.
Die Lizenzgebühr betrifft auch alle anderen Schiedsrichter, die in einem Elo-gewerteten Turnier eingesetzt werden. Ob und welchen nationalen Schiedsrichtertitel sie tragen, spielt keine Rolle. Die Gebühr beträgt einmalig 20 € und gilt ungeachtet weiterer Aktivitäten auf Lebzeiten.
Die Lizenzen werden von der FIDE vergeben. Die Meldung erfolgt aber über den Deutschen Schachbund (Geschäftsstelle). Dafür kann das beiliegende Formular (DOC/PDF) verwendet werden. Der Deutsche Schachbund wird dann dem betreffenden Schiedsrichter per E-Mail eine Rechnung senden und nach Zahlungseingang die Meldung an die FIDE weiterleiten.
Weitere Fragen beantworten Jürgen Kohlstädt (schachbl@schachbund.de) und Klaus Deventer (klaus.deventer@gmx.de).
Jürgen Kohlstädt, DSB-Schiedsrichterobmann
Klaus Deventer, Stv. DSB-Schiedsrichterobmann
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 579