1. Oktober 2002
Die Wetterlage war heute am dritten Tag der EM wechselhaft, so wie auch das Ergebnis der deutschen Mannschaft. Morgens kühl, bewölkt, windig. Dann sogar am Mittag ein Regenschauer. Danach klarte es auf und es wurde ein schöner Tag. Ganz ähnlich verhielt es sich mit den Partien unserer Jungs und Mädchen. Fangen mit den Höhepunkten an, die werden derzeit auch von der U10 geliefert, denn mit Milana Smolkina (die mit der Nation HSK) und Felix Graf, der Jüngste im Team, haben wir zwei mit Einhundertprozent. Dicht gefolgt von Maxim Korman, der heute sicher ein Bauernendspiel nach Hause brachte. Die anderen Hundertprozenter finden sich in der U14 und U18. Arik Braun hatte Schwerstarbeit zu leisten und zum Glück sah nur er am Ende den Remisweg für seinen Gegner. Evgenija Shmirina spielte eine schöne Partie, in der sie eine gute Technik zeigte und die Vorbereitung ihres Trainers Miroslav Shvarts gut umsetzte, was nicht immer bei unseren Leuten der Fall ist. Und auch Ilja Zaragatski spielte eine gute Partie in der U18, bei der er gerade am Ende mit einer dauerhaften Bedenkzeit von zirka einer Minute in einer sehr komplizierten Stellung den Überblick behielt und sicher gewann. Ein schöner Erfolg gelang auch Sebastian Bogner, der begeistert auf seinen Trainer Stefan Bromberger zu gelaufen kam: „Trainer, das war eine tolle Vorbereitung, alles genauso gekommen, wie geplant!“ In der U10 glich Andreas Strunski in einer Schnellpartie seine Erstrundenniederlage wieder aus und ist nun wieder im Rennen. Ein Kurzremis legte Julian Jorczik hin, Niederlagen mussten Thomas Fischer, Andreas Heimann, Thomas Schrödter (der dafür im Minigolf überzeugte!) und leider auch Alexander Jussupow hinlegen. Ihren ersten Sieg verpasste Andrea Mijatovic, die leider ihre Gegnerin noch ins Remis entwischen ließ. Der Regen gegen Mittag schien besonders der U12 aufs Gemüt geschlagen zu sein, denn außer Sebastin Bogner konnte keiner gewinnen, dafür hagelte es Niederlagen für Nikolas Lubbe, Waldemar Schlötzer, Christoph Alsheimer, Saskia Zikeli, Elena Winkelmann, Ekaterina Jussupow. Einige davon leider unnötig durch Einsteller und Übersehen eines Matts. Frederik Beck erspielte sich ein Remis, wobei da auch mehr drin war, Falko Bindrich stürzte die Betreuer in ein Wechselbad der Gefühle: Schlechte Stellung, Niederlage war wohl unvermeidbar, dann Sieg auf dem Brett, am Ende langte es nur zu einem Remis. Er muss jetzt einen kräftigen Zwischenspurt hinlegen, soll diese EM kein Flop für ihn werden. Ähnlich sieht es bei Elena Winkelmann aus, die heute chancenlos verlor und auch gestern nur mit Glück gewann. Manuela Mader erkämpfte sich ein Remis und verhinderte damit die totale Null bei den Mädchen U12. Bleibt noch die U16. Maximilian Meinhardt bewies einmal mehr, dass die alte Regel „Turmendspiele sind immer remis“ weiterhin gilt. Allerdings ein Turmendspiel mit 3 gegen 6 Bauern nicht zu verlieren, grenzt schon an eine Wunder. Elvira Mass hatte eine spannende Partie mit einem gerechten Remis am Ende. Vergessen wollen wir nicht Anne Czäczine in der U18, obgleich sie bestimmt nichts dagegen hätte. Sie wollte in einer präparierten Eröffnung etwas anderes ausprobieren und das misslang. Bei 11,5 Punkten blieb heute mein Zählwerk stehen, nicht viel, aber mit einigen erfreulichen Resultaten. Ob das tröstet? Wir werden sehen.
Jörg Schulz
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 1372