2. Februar 2009
Am vergangenen Wochenende trafen sich die Mitglieder der Wertungskommission zu ihrer zweijährlichen Tagung in Kassel. Der Vorsitzende Joachim Fleischer (Foto) gab dabei seinen Rückzug aus der Wertungsarbeit bekannt. Beim DSB-Kongreß im Mai wird für ihn ein Nachfolger gefunden werden müssen. Den Namen eines Kandidaten nannte Fleischer bereits.
Ebenfalls vakant ist spätestens zum Jahresende die Besetzung des Referenten für die Zentrale Wertungs-Datenbank (ZDB). Frank Hoppe tritt spätestens dann zurück, weil er sich auf andere Aufgaben konzentrieren möchte. Auch als DWZ-Referent des Berliner Schachverbandes tritt er spätestens im März 2010 ab.Interessenten für die ZDB (gute PC-Kenntnisse vorausgesetzt), die bereits vorbelastet sind (DWZ-Referent in einem Land, Bezirk oder Kreis) oder den nötigen Elan mitbringen, können sich bei mir melden. Eine Übergabe erfolgt dann schnellstmöglich.
von Frank Hoppe
Am Wochenende 31. Januar/1. Februar 2009 hatte der Vorsitzende der Wertungskommission des DSB, Joachim Fleischer, seine Kommissionsmitglieder und die Landesreferenten zur Tagung nach Kassel eingeladen. Da die Tagung erst am 27. Dezember von Fleischer angekündigt wurde, konnten nicht alle Referenten der Einladung folgen. So fehlten neben dem FIDE-Rating-Officer Christian Krause die Landesreferenten von Hamburg, NRW, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Bremen, Württemberg, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.
Tagungsort war wie vor zwei Jahren das Best Western Hotel "Kurfürst Wilhelm I." direkt am Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe. Ich reiste eine gute Stunde vor dem Tagungsbeginn um 11 Uhr am Sonnabend mit dem ICE aus Berlin in Kassel an und trug mich als Vierter in die Anwesenheitsliste an der Rezeption ein. Da ich im Internet gelesen hatte, das das Hotel WLAN anbietet, bestellte ich gleich einen 24-Stunden-Zugang. Kostete mich auch nur 15 Euro. Im Vergleich zu den kürzeren Zugängen war das noch spottbillig. Der Hotelmitarbeiter vertröstete mich bezüglich eines kostenlosen Internetzuganges auf die Zukunft.
m kurz nach 11 Uhr eröffnete Joachim Fleischer die Tagung, verlas das Protokoll und bat die Anwesenden sich kurz vorzustellen. Angereist waren Werner Schreyer (LV Sachsen) mit Frau - die inzwischen wohl in der Stadt zum Shoppen war, Karl Heinz Neubauer (LV Bayern), Tim Aubertin (LV Saarland), Rainer Blanquett (Vorsitzender DV-Kommission, LV Hessen), Frank Hoppe (ZDB-Referent, LV Berlin), Holger Kubiak (Systemkontrolle, LV Niedersachsen), Falco Nogatz (DSJ), Ralf Chadt-Rausch (Mitglied WK), Dietmar Gebhard (LV Baden), Uwe Römhild (LV Thüringen) und Günter Thormann (LV Sachsen-Anhalt).
Holger Kubiak erklärte sich bereit, das Protokoll zu führen.
In der Tagungsordnung waren u.a. folgende Punkte vorgesehen:
Beim Punkt Wahlen stand der Vorsitzende Joachim Fleischer nicht auf der Tagesordnung. Der 73jährige wird beim DSB-Kongreß im Mai seinen Rücktritt erklären. Ein möglicher Nachfolger steht bereit, ob er wirklich antritt wird sich beim Kongreß zeigen. Sein Name soll hier nicht genannt werden, nur soviel: der Unbekannte hat in den letzten Jahren nichts mit Wertungszahlen zu tun gehabt, hat aber aus einer früheren Funktion viel Erfahrung in diesem Metier gesammelt.
Unbesetzt blieb seit dem Rücktritt von Hans-Dieter Post das Amt des Stellvertreters von Fleischer. Hier erklärte sich Holger Kubiak bereit zu kandidieren und wurde einstimmig gewählt.
Kubiak's Wiederwahl für die Systemkontrolle ging ebenfalls einstimmig durch.
Die Zentrale Wertungsdatenbank (ZDB) wird zwar weiterhin von Frank Hoppe betreut und er wurde auch einstimmig bestätigt, doch bereits vor Monaten hatte er seinen Rückzug aus dem Wertungsbereich angekündigt. Maximal bis zum Jahresende steht Hoppe - der auch als Landesreferent aufhören will - für die ZDB zur Verfügung. Der 43jährige erklärt seinen Rückzug mit einer Interessenverlagerung zur schachgeschichtlichen Forschung und der Konzentration auf die Verwaltung der Internetseiten des DSB.
Christian Krause soll dem DSB-Kongreß wieder als FIDE-Rating-Officer vorgeschlagen werden. Auch dieser Beschluß wurde einstimmig gefaßt. Krause hatte bereits vorher sein Einverständnis erklärt.
Die nächsten drei Punkte auf der Tagesordnung blieben für den ersten Tag die bestimmenden Themen. Nach der Mittagspause wurde bis zum Abendessen um 18.30 Uhr und danach noch bis zum Tagesabschluß um 22 Uhr heiß diskutiert.
Dabei ging es u.a. über die derzeit endlose Gültigkeit von DWZ und wie sich diese mit den alten Bestimmungen (5 Jahre Gültigkeit) verträgt.
Auch das Thema Auslandsturniere führte zu einer langen Debatte.
Datenschutz war auf der Tagung ein zentrales Thema. Dabei ging es einmal um die interne Verwaltung - welche Personen- und DWZ-Daten sind unbedingt erforderlich - und einmal um die Veröffentlichung von Daten. Dies betrifft in allererster Linie die Informationen aus der Online-DWZ-Datenbank und der online verfügbaren Turnierauswertungen. Einige Redner vertraten die Ansicht, das dem DSB durch die Anzeige von DWZ-Daten ehemaliger Mitglieder Beitragseinnahmen verloren gehen. Es wurde der Standpunkt vertreten, Mitglieder würden sich absichtlich abmelden, weil sie über die Turnierauswertungen ja auch kostenlos Zugriff auf ihre DWZ haben würden. Um dem einen Riegel vorzuschieben, wurde ich beauftragt, entsprechend den Zugriff einzuschränken.
Nach einer kurzen Beratung mit Holger Kubiak machte ich mich an die Umsetzung. Da in den Turnierdateien keine Informationen zum Mitgliedsstatus gespeichert werden, mußte ich einen schnellen Weg finden, um den Mitgliedsstatus zu ermitteln. Das geht am einfachsten über die PKZ, die sowohl in der Turnierdatei als auch in der Online-Datenbank steht. Da die Turnierdateien der letzten 1-1½ Jahre immer auf dem aktuellsten Stand sind, ist eine sichere Aussage über den Mitgliedsstatus in diesem Zeitraum einwandfrei möglich.
Die Aktualität älterer Auswertungen ist dagegen nahezu bedeutungslos, da der Zugriff darauf generell irgendwann nicht mehr möglich sein soll.
Nachfolgend einige Screenshots von den ersten Ausgaben von zwei Turnierauswertungen und einer Auflistung von Gegnern für ein sehr altes Turnier.
Wann die neuen Skripte freigeschaltet werden, steht noch nicht fest. Joachim Fleischer nannte als Termin Ende Februar. Ob ich den Termin einhalten kann, vermag ich noch nicht zu sagen.
Für DWZ-Referenten, die auf den internen DWZ-Bereich auf dem DSB-Server Zugriff haben, besteht natürlich auch nach diesem Termin voller Zugriff auf die Auswertungen.
Nach Abschluß des ersten Tages trafen sich einige der Teilnehmer noch zu einem Bierchen oder einer Cola in der dem Hotel gegenüberliegenden Bar.
Am Sonntag ging es um 9 Uhr mit der Tagung weiter. Als Joachim Fleischer um 12 Uhr selbige für beendet erklärte, waren einige der Teilnehmer, die frühere Züge gebucht hatten, schon nicht mehr anwesend. Ich verließ als Letzter um 13.50 Uhr das beschauliche Kassel.
Frank Hoppe,
Jahrgang 1964, ist seit dem 1. Januar 2007 für die Internetpräsenz des Deutschen Schachbundes technisch verantwortlich. Er war außerdem von 2003 bis 2009 Referent der Wertungsdatenbank des DSB und von 1996 bis 2010 DWZ-Referent des Berliner Schachverbandes. Zudem betreut er seit 1996 die Webseiten des Berliner Verbandes.
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 6887