8. Oktober 2013
Es ist ein etwas anderes Schachturnier, das da jährlich am Brocken stattfindet und sich inzwischen fest als Teil des DSB-Angebots etabliert hat.
Im großzügigen 4-Sterne-Hotel, aber auch in der Umgebung wird ein gut durchdachtes, familien-geeignetes Rahmenprogramm geboten und man kann sich nur wundern, dass es möglich ist, es jährlich zu wechseln. Diesmal war Quedlinburg und die Besichtigung einer beeindruckenden Glasbläserei nur ein Teil des Programms - und natürlich das Schachturnier!
Das mögliche Talent Iorvik Verhoeven vom USC Viadrina Frankfurt (Oder) in der Gruppe 12 holte als einziger Spieler des Turniers mit 6,0 Punkten glatte 100%. Und sozusagen auf der gegenüber liegenden Seite des Turniersaals, nämlich in der zusammengefassten Gruppe 1-3 (DWZ 1900 bis 2199), siegte der Seniorenspieler Ferdinand Lang vom TSV Willsbach (DWZ 1989) mit 4,5 Punkten vor Frank Peters (Bremer SG, DWZ 2064) und Nico Buchmann (Leipzig, DWZ 1999). Den wertvollen Porzellan-Pokal als Bester der Gruppe 1 erhielt der Kieler Matthias Budzyn, Elo 2176, DWZ 2126. Er blieb in seiner Ratingstärke konkurrenzlos, spielte deshalb in der zusammengefassten Gruppe 1-3, die er als Fünfter abschloss; derart kurze Turniere sind eben für niemanden einfach und gerade deshalb unheimlich reizvoll.
Großen Anklang bei den Teilnehmern fand die außerordentliche Wertschätzung, die der Deutsche Schachbund den Spielern mit der Anreise von gleich zwei Vizepräsidenten zukommen ließ. Michael Woltmann begrüßte nämlich die Teilnehmer und Michael S. Langer vollzog im Rathaus vor vollen Rängen die Ehrung der Sieger. Beiden Zeremonien wohnte mitAndreas Heinrich der stellvetretende Oberbürgermeister der Stadt bei, flankiert von Dr. Günter Reimann, Präsident des Landesverbandes Sachsen-Anhalt, dem deutschen Breitenschach-Chef Walter Pungartnik und Björn Rosenberg, Direktor des gastgebenden HKK-Hotels. Die Organisation lag wie immer in den bewährten Händen des Teams rund um Dr. Dirk Jordan.
Der Deutschland-Cup wurde zuerst 2008 mit einem deutschlandweiten Qualifikationsturnier im Rahmen der Schach-Olympiade Dresden ausgetragen, wo auch das Finale gespielt wurde. Während einer kurzen Pause erhielt das Turnier einen "Kleiderwechsel"; als einziger Standort wurde Wernigerode erkoren, weil der Brocken im Harz als geographisches Symbol deutscher Einheit angesehen werden kann und der Wettkampf immer um den entsprechenden Feiertag am 3. Oktober herum ausgetragen wird. Der steigende Zulauf zeigt, dass der DSB auch damit den "richtigen Riecher" hatte.
Ralf Mulde
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 9168