26. Juni 2012
Am Samstag, den 16. Juni, meinte es der Wettergott besonders gut mit den Badenern und bescherte den aus allen Teilen Badens angereisten Delegierten und Funktionsträgern in Lahr/Hugsweier blauen Himmel, Sonne pur und sommerliche Temperaturen beim Verbandstag 2012 des Badischen Schachverbands.
Wer sich an frühere Verbandstage erinnert, an denen bis in die frühen Abendstunden hitzige Diskussionen geführt wurden, war angenehm überrascht, wie einmütig und stressfrei die Abstimmungen verliefen. In einer der letzten Wortmeldungen meinte SF Bernd Walther sogar: "Danke für einen der kürzesten Verbandstage der letzten Jahre!"
Bevor die ca. 100 Angereisten jedoch die beschwerliche Heimreise antreten konnten (der Autobahn-Streckenabschnitt Achern - Bühl war aufgrund von Brückenarbeiten ab 15 Uhr gesperrt, was kilometerlange Staus für die Teilnehmer gen Norden bedeutete), mussten doch einige bedeutsame Entscheidungen gefällt werden und es gab auch einigen Grund zu feiern.
Zunächst begrüßte der 1. Vorsitzende des SK Lahr Achim Sexauer die Gäste und gab noch ein paar wichtige organisatorische Hinweise. Hansjakob Schweickhardt, Ortsvorsteher von Hugsweier, lässt das Jahr 2018 jetzt schon im Terminkalender vormerken, dann findet nämlich im schönen Lahr die Landesgartenschau statt. Hanno Dürr, Ehrenpräsident des Schachverbandes Württemberg e.V., richtete nicht nur die Grußworte seines Präsidenten Bernhard Mehrer aus, sondern nutzte auch gleich die Gelegenheit, die badischen Senioren zum 12. Schachfestival Freudenstadt im Schwarzwald 2012 einzuladen. Im Rahmen dessen findet dort u.a. vom 3. - 11. Juli die 24. Offene Württembergische Seniorenmeisterschaft statt. Unsere Senioren sollten ja nach dem gerade so erfolgreich zu Ende gegangenen Schachkongress in Emmendingen gut im Training sein ...
Viel vorgenommen hatte sich an diesem Tag der Präsident des Deutschen Schachbundes Herbert Bastian, der - erstmalig bei einem Badischen Verbandstag - am Nachmittag als Präsident seines Saarländischen Schachverbands im Saarland noch einen wichtigen Termin wahrnehmen musste. In seiner aufmerksam verfolgten Rede konnten die Zuhörer aus erster Quelle erfahren, welche Themen beim DSB gerade aktuell sind.
In seiner letzten Rede als Präsident des Badischen Schachverbandes ließ Fritz Meyer seine 8-jährige Amtszeit Revue passieren. Während dieser Zeit hatte er maßgeblichen Anteil am Erfolg mehrerer größerer Projekte. So fuhr der BSV 2008 im Rahmen der Schacholympiade mit zwei Bussen und über 100 Schachspielern zum Deutschland-Cup nach Dresden - im Zusammenspiel mit dem Qualifikationsturnier, das später vom Konzept her in die Amateurturniere des Badischen Schachkongresses einfloss, boten die Badener damit eines der besten Konzepte für Dresden im Vergleich zu anderen Landesverbänden. Ein weiteres Highlight war die 100-Jahr-Feier des Badischen Schachverbandes in Bruchsal. Die vollständige Rede ist übrigens hier im Bericht zum Verbandstag von Fritz Meyer nachzulesen.
Geehrt wurden auf dem Verbandstag folgende Schachfreunde für ihr langjähriges besonderes Engagement im Verband:
Die Silberne Ehrennadel erhielten:
Die Goldene Ehrennadel erhielten:
Mit einem guten Tropfen Wein wurden die beiden aufgrund der neuen Ligenstruktur scheidenden Regionalen Turnierleiter Roland Kerzenmacher (Region Schwarzwald/Bodensee) sowie Rolf Ohnmacht (Region Karlsruhe/Pforzheim) verabschiedet.
Die Berichte zum Verbandstag lagen den Teilnehmern in schriftlicher Form vor, so dass dieser Part inklusive Aussprachen in kürzester Zeit erledigt war. Nach der einmütigen Entlastung des Präsidiums standen die Anträge sowie die Bestätigung der Beschlüsse des Turnierordnungsausschusses zur Debatte - nahezu diskussionslose Zustimmung zu allen Punkten! Somit wurde u.a. der Modellversuch der 3-Punkte Regel, die der BSV als einziger Landesverband vor 4 Jahren unter hitzigen Wortgefechten einführte, wieder friedlich beendet: in der kommenden Spielsaison gibt es auch in Baden wieder 2 Punkte für den Mannschaftssieg.
Spannung kam etwas auf bei der Wahl des neuen Präsidenten. Uwe Pfenning war kaum auf der Bühne und man hatte schon das Gefühl: dieser Mann lebt und liebt nicht nur sein Hobby, sondern er präsentiert sich darüber hinaus auch noch als weltmännisch, klug und vor allem auch mit einem Schuss Sprachwitz, der bei den Menschen ankommt. Trotzdem musste er sich - übrigens als einziger an diesem Tag - einer geheimen Wahl unterziehen! Das Wahlergebnis jedoch war überwältigend, nahezu jeder im Saal wählte ihn zum neuen Präsidenten des Badischen Schachverbands - herzlichen Glückwunsch!
Hier gibts noch weitere Informationen zu Uwe Pfenning. Als erste Amtshandlung durfte der neugewählte Präsident seinem Vorgänger einen schönen Geschenkkorb überreichen und merkte unter dem zustimmenden Applaus aller an, dass es ihm eine Freude sein wird, Fritz Meyer im kommenden Jahr die Ehrenpräsidentschaft zu verleihen.
Im Anschluss wurde das Präsidium wie auch die weiteren Funktionsträger neu gewählt bzw. bestätigt. Neu im Präsidium ist Rolf Ohnmacht als Leiter für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Er wurde ebenso einstimmig gewählt wie die restlichen Präsidiumsmitglieder - die übrigens schon seit 4 Jahren in dieser Zusammensetzung erfolgreich im Team arbeiten.
Übrigens: Unter Adressen sind alle Funktionsträger des BSV einsehbar.
Nach einer 60-minütigen Mittagspause bei Göggele und Pommes stellten 3 Vereine aus Baden ihr jeweils unterschiedliches Konzept vor, wie bei ihnen Jugendarbeit im Schach erfolgreich praktiziert wird: Wolfgang Schell, 1. Vorsitzender von SF Sasbach e.V. erläuterte das Sasbacher Konzept mit einem professionellen Trainer (Nikolaus Sentef), Paul Eltermann, 1. Vorsitzender vom Schachklub Endingen referierte darüber, wie schon in der Grundschule an mehreren Schach-AGs Schach geübt werden kann und gab Tipps in vielerlei Hinsicht. Beim Schachclub Niefern-Öschelbronn, so Birgit Schneider, lernen die Jugendlichen mit viel Spaß Schach im Verein - ohne bezahltes Training und fernab des Schulunterrichts.
Die restlichen Tagesordnungspunkte wurden routinemäßig wie eine Schnellschachpartie abgewickelt, ohne wie im Blitzschach in hektische Zeitnot zu verfallen. Ein herzliches Dankeschön gilt den fleißigen Helferlein des Schachklub Lahr und allen Besuchern, die den diesjährigen Verbandstag als einen der kürzesten und kurzweiligsten Verbandstage der letzten Jahre im Gedächtnis behalten werden.
Rolf Ohnmacht
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 396