7. Oktober 2015
Eigentlich sollte die Überschrift den Titel des Turniers beinhalten, aber „PokerStars Isle of Man international Chess Tournament“ schien mir dafür zu lang. Das stark besetze Turnier wird von der bekannten Seite für alle Pokerfans „PokerStars“ gesponsert, was wiederum auch Eingang in das Rahmenprogramm findet.
Aus deutscher Sicht ein sehr interessantes Turnier, denn neben den Nationalspielern Daniel Fridman und Elisabeth Pähtz, spielen auch unsere talentierten Jungs Alexander Donchenko, Jonas Lampert und Thorben Koop mit. Damit ist die Reihe der deutschen Spieler lange nicht beendet, aber jene auf die ich mich in diesem Bericht konzentrieren möchte.
Für Daniel lief das Turnier bisher nicht zu seiner Zufriedenheit, zwar spielen mit Leuten wie Michael Adams, Laurent Fressinet, Arkadij Naiditsch u.a. viele Topspieler mit, aber zu Beginn hat sich Daniel sicherlich mehr als vier Remisen erhofft, und das gegen einen Eloschnitt von 2354. Die Nummer 10 der Setzliste hat noch fünf Runden Zeit, um das Ergebnis zu verbessern.
Bei Elisabeth läuft das Turnier besser. Nach einem Sieg in der Auftaktrunde wartete in Runde zwei einer der besten Spieler von der Insel, Gawain Jones mit guten 2600 Elopunkten. Elisabeth führte die weißen Steine, Jones legte die Eröffnung unorthodox an. Das wurde von Elisabeth ausgenutzt, in dem sie eine Zugwiederholung herbeiführte. Ein gutes Ergebnis, dass sie leider am Folgetag gegen den starken Holländer Erwin l'Ami, nicht wiederholen konnte, als sie mit Df6 auf den falschen Weg geriet. In Runde 4 folgte ein Sieg gegen einen Schotten mit 2350. Nun wartet der Neu-Großmeister Jorden van Foreest auf die deutsche Nummer 1, gegen den Elisabeth bereits beim GM-Turnier des VMCG-Schachfestivals im August gespielt hatte.
Unsere Jungspunde schlagen sich ebenfalls sehr gut. Jonas Lampert steht bei starken 3 Punkten aus 4 Partien. Einer Niederlage gegen Nils Grandelius stehen 3 Siege gegen Gegnerschaft mit niedriger Elo gegenüber. Morgen wartet einer der stärksten deutschen Jugendspieler auf Jonas - Alexander. Das nun ausgerechnet die beiden gegeneinander spielen müssen ist natürlich schade, aber als gute Sportsmänner werden sie das vermutlich relativ locker nehmen.
Alexander hat bisher ein sehr solides Turnier ohne Niederlage gespielt. Noch keine Ausreißer nach oben, aber das kann ja noch kommen.
Zu guter Letzt Thorben Koop, der nun sein Abitur beendet hat und viele Turniere spielt. Zur Isle of Man kam er direkt vom Großmeisterturnier zum 70. Geburtstags seines Trainers Lev Gutman. Er ist bisher für die Überraschungen zuständig. Nach einer Niederlage gegen Arkadij folgten zwei „Pflichtsiege“. In Runde 4 dann der große Knall. Er konnte, den seinerzeit „stärksten westlichen Spieler“, Jan H. Timman schlagen. Dazu ein riesiger Glückwunsch und viel Erfolg heute gegen Grandelius.
Jonathan Carlstedt
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 20317