4. März 2006
Von Schachdrachen und Juleicas
Als regelmäßige Besucher der Seiten des Deutschen Schachbundes sollten Ihnen "Olympiaverein" und "Olympiapunkte" keine Fremdworte sein. Erst recht nicht, wenn man sich auf der Olympiaseite auskennt. Und was ein guter Olympiaverein ist, demonstrierten heute Bodo Lieberum und Rainer Bartsch, die Verantwortlichen der Schachdrachen Isernhagen.
Im Wettbewerb 2005 wurden die Isernhagener Zweiter und verdienten sich damit immerhin satte 500 Euro für die Vereinskasse. Ein Projekt, dass sich nicht nur finanziell lohnte, denn die Schachdrachen verdienen als Olympiaverein doppelt. Mehr als zehn Mitglieder, so erzählte der zweite Vorsitzende Rainer Bartsch, sind während der Werbeaktionen des Jahres im Verein hängengeblieben.
Natürlich mit Unterstützung des Deutschen Schachbundes und der Deutschen Schachjugend, aber initiiert durch viel Idealismus der Vereinsführung.
Den braucht man auch, erzählt Bartsch, "wenn einem die großen Vereine in der Umgebung die Mitglieder wegfuschen.§ Mit zuwenig erwachsenen Mitglieder ist der Verein ins erste Olympiajahr gestartet. Zu dem Zeitpunkt, als Herrn Bartsch die Broschüre 'in die Hand fiel', waren viele frustrierende Erfahrungen bereits Geschichte, aber von nun an sollte es bergauf gehen.
Hier können wir Mitglieder gewinnen UND auch noch Geld verdienen, erzählte der Schachdrache, bevor es in die Details ging. Zunächst besorgte er sich den Veranstaltungskalender der Stadt, dann versuchte er, auch in der Umgebung öffentliche Feste und Tage auszumachen, an denen er für seinen Verein werben konnte. "Zwei Biertische" braucht es, einen Fotoapparat und Überredungskunst, Leute zum Schachspiel zu überreden. Einen kreativen Kopf, möchte man hinzufügen. Denn was Bartsch in aller Einfachheit und Klarheit daher erzählte, fesselte die Delegierten der Jugendversammlung regelrecht. Wie er zum Feuerwehrfest fuhr, in seinem 944er - aus dem die Biertische rausragten. Wie er die Fotos der Schachtische und -spieler mit ein paar Worten in jeder Zeitung der regionalen Umgebung unterbrachte...
Wie es zur regelmäßigen Gewohnheit wurde, "nachmittags Schach zu spieln und Spaß zu haben" - das faszinierte. Ich bin mir sicher, dass die meisten Delegierten ihre wahrscheinliche Enthaltsamkeit während des Olympia-Vereins-Jahres bereuten, sich aber bestimmt was vorgenommen haben.
Gewonnen im Wettbewerb 2005 haben übrigens die Schachfreunde vom SV Muldental Wiklau-Haßlau und SK Münster wurde dritter. Der Wettbewerb 2006 läuft bereits, aber noch nicht lange. Dabei sein! Vielleicht nimmt Ihr Verein im nächsten Jahr einen der Schecks entgegen. Nichts leichter als das:
Olympiaverein: http://www.schacholympiade.org/index.php?targetSite=4_1
Rangliste 2005: http://www.schacholympiade.org/index.php?targetSite=4_1_3
Wettbewerb 2006: http://schacholympiade.org/index.php?targetSite=4_1_1
Anmeldung: http://schacholympiade.org/index.php?targetSite=4_1_4
Ach ja die Juleicas......
die Juleicas sind Juged-Leiter-Cards und die beispielhafte Ausbildung zu "Juleicas" demonstrierte die NSJ am heutigen Nachmittag - die niedersächsische Schachjugend. Denen hab ich ganz, ganz fest versprochen, nochmal einen eigenen Bericht über die Ausbildung auf unseren Seiten zu schreiben. Erste Impressionen der aktiven Jugendarbeit Niedersachsens ("quadratisch, taktisch, klug") finden Sie auf http://134.169.128.99/nsv/nsj/index.php
Was gabs sonst noch...
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 4244