17. Oktober 2014
Nach der Meisterschaft ist vor der Meisterschaft! Genauso wie bei Jogi Löw's müden Helden beginnt kurz nach der WM die Europameisterschaft. Allerdings bestreiten wir, im Unterschied zu den Fußballern, die Meisterschaft mit völlig unterschiedlichem Personal! Keine Angst! Filiz Osmanodja ist nicht zurückgetreten und Matthias Blübaum hat sich nicht am Sprunggelenk verletzt! Sie haben schlicht und einfach andere Pläne, wie z.B. Bundesliga spielen.
Wir fahren mit 17 Startern nach Batumi. Im Gegensatz dazu stehen die Superdelegationen von Russland, Georgien und Aserbaidschan mit jeweils über 100 Startern einsam an der Spitze. Immerhin reisen vier amtierende Deutsche Meister nach Georgien. Jan Christian Schröder (U16) zeigte zuletzt einen starken Aufwärtstrend. Eine Großmeisternorm in Kopenhagen und fast eine in Barcelona zeugen von gefestigter und gereifter Spielauffassung. Startrangliste Nr. 4 lässt etwas erhoffen, mehr aber auch nicht.
Florian Ott (U18), Fiona Sieber (U14w) und Vitalya Khamenia (U10w) dürften es dagegen schwer haben, ganz vorn mitzumischen. Alle anderen deutschen SpielerInnen werde ich in den Zwischenberichten näher beleuchten.
Zum Trainerstab des DSB gehören Nadja Jussupow, David Lobzhanidze und Wolfgang Pajeken. Michael Kopylov betreut seinen Sohn und versorgt ChessBase mit Berichten. Nach der Jugend-WM 2006 und der Jugend-EM 2010 ist dies bereits meine dritte Meisterschaft in Batumi.
Auf die Initiative von Familie Jussupow hin und unterstützt von Sportdirektor Uwe Bönsch wohnen wir alle im Sheraton-Hotel, das auch gleichzeitig als Turniersaal fungiert. Die Versorgungs- und Gesundheitsprobleme des Hotel „Oasis“ können damit nicht mehr als Ausrede herhalten. Gute Erinnerungen dürfte insbesondere der Weltmeister 2006, Arik Braun, an den georgischen Küstenort haben! Hoffentlich läuft die An- und Abreise vor dem Hintergrund der Spannungen gut ab! Viele Deutsche reisen über Trabzon (Türkei) und dann mit dem Bus weiter, eigentlich eine reizvolle Strecke am Meer entlang. Trotzdem ist der Krieg „nur“ ein paar hundert Kilometer entfernt und eine gewisse Unruhe lässt sich nicht verbergen.
Bernd Vökler
Bundesnachwuchstrainer
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 18998