4. November 2005
...im Nachgang zur Veröffentlichung des Artikels über den Turnierleiterlehrgang in Bremen schreibt Oswald Bindrich einige interessante Gedanken zum Thema auf:
"Deutschland ist durch seinen föderalen Charakter nicht so schnell, alle Veränderungen im internationalen Schach mitzugehen. Die seit fünf Jahren veränderte FIDE-Bedenkzeit stand bereits mehrmals in der Kommission Leistungssport zur Diskussion ... und doch gab es kaum Änderungen, darunter muss ein Teil unserer Jugendlichen bei den internationalen Wettkämpfen leiden.
Die Bonuszeit ist in der Schachwelt anerkannt und es gibt kaum noch internationale Turniere mit der anderen alten Bedenkzeit. Mit Bonus muss jeder Zug aufgeschrieben werden. Die angeführten Probleme hören sich deshalb etwas antiquiert an. Es gibt so viele weitere Vorteile! Das Ausdrücken gehört der Vergangenheit an; der Schiedsrichter kann sich
den immer größer werdenden Turnieren umfassender zuwenden. Und vor allem enden auch schachlich viele Endspiele mit dem Sieg desjenigen, der die Partie bestimmt hat, mehr Zeit hinein gesteckt hat.....
Schade, dass es bisher nicht gelungen ist im deutschen Schach, diesen fehlenden Fortschritt, den schon der viel beliebte Robert Fischer beklagt hat, durchzusetzen. Auch in den meisten wirtschaftlich schwächeren Ländern ist die Umstellung auf die digitalen Uhren zumindest in den internationalen Turnieren gelungen.
Mit freundlichen Grüßen
Oswald Bindrich"
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