11. Dezember 2012
Am 3. Dezember veröffentlichten wir die Entscheidung über die endgültige Absage einer zentralen Endrunde der Frauenbundesliga 2012/13, nachdem der Hamburger Schachklub sein Veto einlegte. Der neue Sprecher der Frauenbundesliga, René Gabel (Foto), hat uns dazu eine Stellungnahme zukommen lassen, die einige Unklarheiten im genannten Artikel beseitigt.
Klarstellung zum veröffentlichten Presseartikel "Zentrale Endrunde der Frauenbundesliga abgesagt" vom 03.12.2012
Zur Ansicht des Ligasprechers im obengenannten Artikel ist festzuhalten, dass sich Bad Königshofen (vertreten durch den 1. Vorsitzenden Jürgen Müller) nicht dem richterlichen Schiedsspruch durch das Bundesturniergericht beugen musste, sondern aufgrund der Entscheidung des Bundesturniergerichts (BTG) die Zentrale Endrunde (im Folgenden "ZE") nicht ausrichten darf. Der publizierte Artikel spiegelt aufgrund dessen nicht den tatsächlichen Sachverhalt wider und kann einen möglichen falschen Eindruck bei Lesern erwecken.
Beim Bekanntwerden des inoffiziellen Frauenbundesliga-Spielplans wurde dem HSK Chemie Guben als Reisepartner zugelost. Aufgrund der dadurch resultierenden Auswärtsfahrten und verbundenen Aufwandes sah sich der HSK benachteiligt und teilte dem Turnierleiter Thomas Rondio und der Ligaleitung diese Bedenken per Mail mit. Nach einer siebenwöchigen Nichtbeantwortung der E-Mail und der Veröffentlichung des offiziell gewordenen Spielplanes, der die ZE mit Ausrichter DSB ohne Spielortangabe beinhaltete, legte der HSK Protest beim Frauenschachreferenten Dan-Peter Poetke ein. Nach Ablehnung des Protestes ging der HSK beim BTG in Berufung.
Während der Protest und die Berufung bearbeitet wurden stand wegen der letztjährig gewonnenen Erfahrung lediglich die Ausrichtung der ZE durch einen Bundesligisten fest.
Bei der Ausschreibung der ZE im vergangenen Jahr hatte sich der SF 1981 Friedberg mit einem durchdachten Konzept als einziger Bundesligist als Ausrichter beworben. Die Bewerbung des Bundesliganeulings wurde aber seitens von TL Rondio mit der Begründung des "Nichtzutrauens" abgelehnt. Stattdessen richtete der DSB unter der Leitung des DSB-Vize-Präsidenten Joachim Gries die ZE in Gladenbach aus. Wegen des "frischen" Eindrucks von der vorliegenden Veranstaltung und der Kritik an den mangelnden Bedingungen wurde ein Tag später eine Sitzung der Mannschaftsführer einberufen. In der Sitzung wurden einige verbesserungswürdige Punkte angeregt, besprochen und festgehalten. Ferner wurden ein Ligasprecher und ein Gremium gewählt, die die Interessen der Vereine in Zukunft vertreten soll. Nach der letzten gespielten Doppelrunde wurden die Frauenbundesligavereine vom Ligasprecher angeschrieben um genaue Vorstellungen für eine bessere ZE zu erfahren und um deren Wünsche und Interessen besser berücksichtigen zu können. Nach der Zusammenfassung der konkreten Punkte wurde eine Ausschreibung an die Vereine versendet. Daraufhin bewarben sich zwei Vereine. Nach den vorliegenden inhaltlichen Konzepten von Guben und Bad Königshofen entschied sich die Mehrheit der Vereine für Bad Königshofen als Ausrichter der ZE. Das Konzept von Bad Köngishofen beinhaltete unter anderem ein kostenloses Abendbuffet für alle 12 Mannschaften mit Betreuern, kostenlose warme und kalte Getränke während der Runden, Bayern3-Fernsehen vor Ort, Live-Übertragung von 18 Brettern und noch Einiges mehr. Von diesem Zeitpunkt an wurde seitens Bad Königshofens mit hoher Intensivität auf die ZE hingearbeitet.
Mitte November entschied nun das Bundesturniergericht im Punkt der ZE für den HSK. Die Bundesturnierordnung beinhaltet nur ungenaue Formulierung in Bezug der ZE und das BTG folgte der Ansicht des HSK und entschied zugunsten des Vereines. Eine schriftliche Mitteilung an die Bundesligavereine liegt allerdings bis heute noch nicht vor. Die daraus resultierende Entscheidung des BTGs fiel zum Leidtragen von Bad Königshofen und deren vorgeleistete Arbeit aus.
Aufgrund dieses Hintergrundes spiegelt der veröffentlichte Artikel nicht den tatsächlichen Verlauf der Geschehnisse und des Sachverhalts wider, warum keine ZE in Bad Königshofen stattfinden kann. Auch der durch den Artikel entstandene Eindruck, Bad Königshofen habe versucht die ZE einzuklagen und hätte verloren, ist nicht richtig. Zudem werden das Engagement und die Bemühungen von Herrn Müller und seines Vereines in dem Artikel in keinster Weise gewürdigt oder erwähnt. Dies ist auch der Konsens eines kürzlich geführten Gespräches mit Herrn Poetke.
Ziel sollte es sein, das Frauenschach und den gesamten Schachsport attraktiver und zukunftsorientierter zu gestalten, um die Sportart flächendeckender und beliebter zu machen. Dazu hätte eine gelungene ZE mit dem Konzept von Bad Königshofen sicherlich beigetragen. Eine solche Veranstaltung wäre eine Bereicherung für die Frauenbundesliga gewesen. Hoffentlich wird im Jahr 2014 Bad Königshofen die Chance gegeben, die bis jetzt gewonnenen Erfahrungen und geleisteten Vorbereitungen auch umsetzen zu können, damit diese nicht vergebens waren.
Mit schachlichen Grüßen
René Gabel
Ligasprecher der ersten Frauenbundesliga
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 620