3. Februar 2012
In der vergangenen Woche feierte mit Dr. Günter Reinemann einer der verdienstvollsten Funktionäre des Deutschen Schachbundes seinen 70. Geburtstag. Der Jubilar wurde am 26. Januar 1942 in Eisenach geboren und ist seit seinem achten Lebensjahr dem Schachspiel verbunden.
Dr. Reinemann spielte viele Jahre erfolgreich an der TH Merseburg, wo in den 60er-Jahren mit seiner Hilfe als Sektionsleiter eine sehr schlagkräftige Mannschaft entstand. Danach kam er nach Halle-Neustadt, wo er ca. 30 Jahre bei WBK 67 Halle-Neustadt aktiv war und dort oft in der DDR-Liga zum Einsatz kam. Seit mehreren Jahren ist Dr. Reinemann Mitglied bei USV Volksbank Halle. Momentan tritt er dabei in der Landesliga an. Dr. Reinemann vertritt Sachsen-Anhalt auch als Aktiver bei Senioren-Mannschaftsmeisterschaften auf deutscher und internationaler Ebene.
Seit 1999 ist Dr. Reinemann Präsident des Landesschachverbandes Sachsen-Anhalt, wo er viele neue Ideen eingebracht hat. Als Mitglied des Organisationsteams der Seniorenweltmeisterschaft 2004 in Halle oder zuletzt 2011 bei der Deutschen Senioreneinzelmeisterschaft in Halle sorgte er wesentlich dafür, dass diese Veranstaltungen große Erfolge wurden.
Und natürlich ist Dr Reinemann auch beim Deutschen Schachbund als engagierter Mitarbeiter gefragt. Wenn es um Datenbanken geht, kann er seine beruflichen Erfahrungen einbringen. Nach der Wiedervereinigung war Dr. Reinemann beim Haus der Technik Essen als freier Dozent für grafische Datenverarbeitung tätig, wo unter seiner Leitung mehrere Fachbücher über AutoCAD erschienen. Danach war er viele Jahre Bereichsleiter in der GISA in Halle. Anschließend übernahm er die Geschäftsführung bei der IMP in Halle. Dr. Reinemann war auch an der Herausgabe von Schachbüchern zum Thema Computerschach beteiligt.
Persönlich habe ich Dr. Günter Reinemann in meiner Zeit im Arbeitskreis der Landesverbände kennen und schätzen gelernt. Seine Redebeiträge waren stets von Sachlichkeit, Präzision, Zielstrebigkeit und vor allem von Wertschätzung für den Gesprächspartner gekennzeichnet. Es sind neben seiner überragenden Intelligenz wohl gerade diese Persönlichkeitsmerkmale, die einen Teil des Erfolgs im Wirken von Dr. Reinemann ausmachen. Und, wie Dr. Georg Hamm mir schrieb und ich gerne ergänze, seine Freunde schätzen an ihm „seine absolute Verlässlichkeit gleichgestellt mit seiner Bescheidenheit“.
Zum Beispiel war der bundesweite Mitgliederschwund nach der Schacholympiade in Dresden in Sachsen-Anhalt kaum zu bemerken, und das weist auf eine vorbildliche Förderung des Breitensports hin! Zugleich hat Sachsen-Anhalt seit vielen Jahren herausragende Erfolge im Leistungssport zu verzeichnen. Somit können wir auch Ausgewogenheit im Wirken von Dr. Reinemann vermerken!
Das Schachdorf Ströbeck liegt in Sachsen-Anhalt, wodurch diesem Landesverband eine hohe Verantwortung mit der Pflege der Tradition auferlegt ist. Bei einem Mann wie Dr. Günter Reinemann, der sein ganzes Leben dem Schachsport die Treue gehalten hat, ist diese Tradition in den besten Händen!
Und doch kann ich ebenso erfreut feststellen, dass der Landesverband von Sachsen-Anhalt unter der Führung von Dr. Reinemann nicht in der Tradition verharrt. So hat man für dieses Jahr die Ausrichtung der Deutschen Einzelmeisterschaft an der Sportschule in Osterburg übernommen. Und ich möchte auf das zukunftsweisende Projekt „Schachzwerge Magdeburg“ hinweisen, das seit einiger Zeit bundesweit auf sich aufmerksam macht!
Dr. Reinemann ist mit seiner Frau Christine glücklich verheiratet. Sein ganzer Stolz sind seine acht Enkelkinder.
Ich wünsche Dr. Günter Reinemann von ganzem Herzen im Namen des Deutschen Schachbundes noch viele schöne Jahre in Gesundheit und voller Schaffenskraft!
Herbert Bastian, Präsident
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 231