25. März 2008
Dr. Fritz Baumbach gratuliert Karl-Heinz Podzielny.
Karlheinz Podzielny wurde am 23. März 1928 in Gelsenkirchen geboren. Während seiner Schulzeit in Essen erlernte er mit 13 Jahren das Schachspiel von einem Schulfreund, in dessen Laube fortan viele Schachduelle stattfanden. Nach der Schule folgten Lehrjahre als Schlosser und nach dem Kriege 1945-48 das Bergbaudiplom. Anschließend arbeitete Karlheinz mehr als 3 Jahrzehnte als Steiger in der Zeche Katharina, bis ein schwerer Unfall 1981 seine Berufstätigkeit beendete.
Inzwischen, nach einem kurzen Intermezzo beim Boxen, war Karlheinz in den Schachklub Essen-Freisenbruch eingetreten, später spielte er in der Verbandsligamannschaft von Essen-Kray. Am Schachbrett ging es dann nicht mehr so schnell voran, dafür wurde er 1975 von Eugen Thüner, damals Turnierdirektor des BdF, für das Fernschachspiel geworben. Dabei zog ihn nicht nur das Spielen per Post an, bei dem er 1986 immerhin als IM ausgezeichnet wurde, sondern auch die Organisation (er lässt durchblicken, dass von der ausgiebigen Korrespondenz auch seine Briefmarkensammlung profitiert hat).
Karlheinz wurde ein engagierter Mitarbeiter für Mannschaftskämpfe, besonders viel Freude haben ihm die Mannschaften für die Europameisterschaften gemacht, mit denen er als Teamchef auf drei Goldmedaillen zurückblicken kann. Ähnlich waren die Erfolge im Turnier der Ostseeländer. "Ich habe meinen Mannschaften immer den Rücken freigehalten, damit sie sich voll auf die Partien konzentrieren konnten, ich war der 11. Mann im Team und habe persönlich manchen Punkt beigesteuert (durch aktive ZÜ-Reklamationen)" erklärte er stolz.
Alle Teilnehmer von Fernschachtreffen kennen Karlheinz (gemeinsam mit seiner Frau Agnes) als Vorbereiter und Turnierleiter über Jahrzehnte hinweg, sein markantes "Ruhe bitte" klang manchem noch wochenlang danach in den Ohren. Mit Sachverstand und vor allem mit Autorität entschied er Streitfälle, niemand hat es je gewagt, ihm zu widersprechen. Auch sonst hat Karlheinz mit seiner ständigen Einsatzbereitschaft und Zuverlässigkeit dem BdF so manchen Dienst erwiesen, und er bezeichnet sich auch selbst gern als der "Mann für alle Fälle". Für seine Leistungen wurde Karlheinz schließlich zum BdF-Ehrenmitglied ernannt.
Ich habe Karlheinz beim ICCF-Kongress 1988 in Arhus kennen gelernt, in vielen weiteren Kongressen und bei allen Fernschachtreffen seit 1992 haben wir so manches gemeinsam erlebt. Seine offene und unkonventionelle Art, auch immer mal bei einem Glase Bier, war mir sehr angenehm. Wir wünschen dir viele weitere Jahre - im und für den BdF - und ich sage dir heute, auch im Namen zahlreicher BdF-Mitglieder...
Dr. Fritz Baumbach
Präsident des Deutschen Fernschachbundes e. V. (BdF)
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 6141