18. Juli 2013
Ein sehr persönlicher Nachruf von Deinem Freund Wolfgang
Lieber Herbert,
wir sind uns die letzten Jahre sehr nahe gekommen und haben uns über Vieles ausgetauscht und auch abgestimmt. Irgendwie lagen wir doch auf der gleichen Wellenlänge. Da wir auch beide Schachfunktionäre waren und immer wieder Kontakte zu anderen Schachfunktionären hatten, hatten wir auch immer genügend Gesprächsstoff. Wir haben immer nur das große Ganze im Auge und haben damit natürlich durchaus immer wieder gewisse Dinge entdeckt, die anders besser laufen würden. Doch kritische Geister sind nicht immer gefragt.
Waren wir doch lange auch gemeinsam im Bayerischen Schachbund (BSB) unterwegs, auch da gab es genügend Gesprächsstoff. So richtig wohlfühlen konnte man sich als Bayerischer Seniorenreferent im BSB wohl nicht. Und das obwohl Herbert das größte und bekannteste Turnier in Bergen managte und zwar auf seine eigene dynamische Art. Ja mit der konnte nicht jeder. Er war schon ein Kapitel für sich. Aber unbestritten ein besonderer Mensch.
Ich durfte ihn in eine neue Welt einführen, was er sehr genoss, siehe sein "Urlaubsschachturnier" in Bad Wörishofen. Da war wohl nicht das Schachspiel die Priorität sondern das "Urlauben" in der Therme und der Sauna. Hier blühte Herbert die letzten Jahre richtig auf und ließ hier über Massagen in der Kurpension und entsprechende Saunabesuche den Stress vertreiben. Das tat ihm sichtlich alles gut.
Privat waren wir uns gegenseitig Kummerkasten oder kritische Stimme, wo man durchaus das eine oder andere sich an den Kopf warf, es überdachte und aber dann war alles wieder gut.
Wir telefonierten fast täglich oder korrespondierten über Mail. So kam es, wenn er auf einem Turnier z. B. in Binz war, daß ich ihm über die Hotelleitung noch Infomaterial zukommen ließ, welches er dort oben brauchte.
In seinem "Arbeitskeller" war ich auch immer öfter zu Gast und half ihm bei seinem Wünschen und Problemen. Seine Frau Lissi hatte schon immer einen Kaffee mit Milch zur Hand, bevor ich in sein Reich hinabstieg. Viele Sachen wurden von dort auch deutschlandweit erledigt. Eine Ikone im Wertungs-, im Senioren-, im Funktionärs- und im Mitgliederverwaltungsbereich hat uns für immer verlassen.
Schön war unsere gemeinsame Zeit, es verband uns viel, zum Leidwesen unserer Frauen waren wir doch "Schachmänner". Eine Leidenschaft, die wir durchaus auslebten. Hatten wir doch noch so viel vor und große Pläne, die nun nicht mehr verwirklicht werden konnten.
Kleine Dinge haben wir doch erreicht, so konnten wir weitere Seniorenturniere in Bayern ins Leben rufen. Ich denke da an den Seniorencup in Bad Wiessee der wohl nun immer im April stattfindet und den wir gemeinsam geplant haben und den ich dann umsetzen konnte. Oder auch das Seniorenturnier in Bayrisch Eisenstein, das parallel zum Open wohl auch mittelfristig weiter stattfindet.
Lieber Herbert, mein väterlicher Freund, viel zu früh bist Du gegangen und bleibst mir unvergessen. Ruhe in Frieden.
Wolfgang Fiedler (Dein Freund)
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 755