25. November 2016
Wie erst jetzt bekannt wurde ist mit Wilfried Hilgert am 11. November einer der bedeutendsten deutschen Schachmäzene nach langer Krankheit verstorben. Dank seiner Unterstützung gewann die Schachgemeinschaft Porz e.V. im Zeitraum 1967 bis heute zehn Mal die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft, zehn Mal die Deutsche Pokalmannschaftsmeisterschaft und sechs Mal die Deutsche Blitzmannschaftsmeisterschaft. Dazu kommen zahlreiche Erfolge der SG Porz im Jugendbereich.
Persönlich kannte ich Wilfried Hilgert aus vielen Begegnungen zwischen der Schachvereinigung Saarbrücken 1970 bzw. dem Münchner Schachclub von 1836 und der SG Porz. Etwas näher kamen wir uns 2011 nach meiner Wahl zum DSB-Präsidenten. Wir trafen uns in Siegburg zu einem gemeinsamen Mittagessen, bei dem wir die Situation im Weltschach und im Deutschen Schachbund besprachen. Bei dieser Gelegenheit habe ich Wilfried Hilgert als einen sehr angenehmen und gut informierten Gesprächspartner kennen gelernt, der das Schach aus tiefstem Herzen geliebt hat. Angesprochen habe ich dabei auch die Frage, warum die SG Porz nicht mehr in der 1. Bundesliga antritt. Wilfried Hilgert sagte mir zu, noch einmal darüber nachzudenken, doch teilte er mir nach etwa einer Woche mit, dass er sich aus Altersgründen diese Belastung nicht mehr zutraue. Zu dieser Zeit trug er entscheidend zur finanziellen Rettung des 1. FC Köln bei, der dann zwar in die 2. Liga abstieg, aber den Wiederaufstieg schaffte und nun ganz oben steht in der Fußball-Bundesliga. Auch darüber sprachen wir. Auch wenn es in den letzten Jahren etwas ruhiger um ihn geworden ist – mit Wilfried Hilgert verliert nicht nur die SG Porz ihren großen Förderer. Mit Wilfried Hilgert ist eine der großen Persönlichkeiten des deutschen Schachs gegangen. Eine umfassende Würdigung seines Lebensgangs hat Michael Dombrowsky auf der Webseite unseres Partners ChessBase veröffentlicht.
Das Präsidium des Deutschen Schachbundes spricht der Familie des Verstorbenen und seinem Verein SG Porz e.V. sein herzliches Beileid aus.
Herbert Bastian, Präsident
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 21503