07.06.2009
Heute jährt sich zum 100. Mal der Geburtstag von Josef Porath, einem 1952 zum Internationalen Meister ernannten Spieler, der 1928 für Deutschland bei der Schacholympiade in Den Haag teilnahm - damals noch unter dem Namen Heinz Josef Foerder.Foerder hat jüdische Wurzeln. Er wurde am 7. Juni 1909 in Breslau (dem heutigen polnischen Wroclaw) als erstes Kind von David Foerder (1871 - 1943) und Toni Mittwoch (1884 - 1943) geboren. Der Vater brachte in seinem Stammbaum einen berühmten Namen mit in die Familie. David Foerder's Mutter ist Jenny Kalischer (1847 - 1928) und deren Vater der bekannte Rabbiner Zwi Hirsch Kalischer (1795 - 1874), der sich sehr für die Ansiedlung des jüdischen Volkes im sogenannten Heiligen Land (Eretz Israel) einsetzte. Kalischer selbst blieb sein Leben lang in Thorn (heute das polnische Torun). Mit seiner Frau Henriette Cohn hatte er insgesamt 11 Kinder, darunter eben auch Jenny, die spätere Großmutter unseres Schachmeisters.Zur Fotocollage:Links: Heinz Josef Foerder im Jahr 1926 Quelle: Jewish Chess History, Eliyahu Fasher und PorathRechts: Josef Porath auf einem undatierten FotoQuelle: chessgames.com, Michael Porath
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01.06.2009
In der Zeit vom 5.-8. November 2009 findet in Gladenbach (Hessen) ein weiteres Schiedsrichterseminar statt. Das Seminar wendet sich an Nationale Schiedsrichter mit gültiger Lizenz und ermöglicht nach erfolgreichem Abschluss einer schriftlichen Prüfung den Erwerb einer Norm für den Titel "FIDE-Schiedsrichter". Dozenten werden voraussichtlich die ISR Werner Stubenvoll (Österreich), Jürgen Kohlstädt und Klaus Deventer sein; der Unterricht erfolgt in deutscher Sprache. Die Lehrgangsgebühr beträgt voraussichtlich 300,00 € und enthält die Unterbringung im Einzelzimmer im Hotel Schlossgarten, Vollverpflegung sowie die Prüfungsgebühr der FIDE. Das Seminar soll insbesondere Kenntnisse vermitteln, die FIDE-Schiedsrichter und Internationale Schiedsrichter benötigen; gute Regelkenntnisse werden vorausgesetzt. Die Teilnahme am Lehrgang wird als Weiterbildungslehrgang anerkannt, die erfolgreiche Ablegung der Prüfung als "Prüfung zur Lizenzbestätigung".
Es sind noch einige Detailfragen zu klären. Die offizielle Ausschreibung erfolgt Anfang August. Anmeldungen werden aber ab sofort unter
klaus.deventer@gmx.de entgegengenommen. Anfragen können allerdings urlaubsbedingt in den nächsten drei Wochen nicht beantwortet werden.
Klaus Deventer
Stv. SR-Obmann
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11.05.2009
Die Schiedsrichterkommission des Deutschen Schachbundes veröffentlicht sechs Wochen, nachdem die FIDE ihre Schlussfassung den Mitgliedsverbänden zur Verfügung gestellt hat, die deutschsprachige Übersetzung der aktuellen FIDE-Regeln, die am 1. Juli 2009 in Kraft treten werden. Die Übersetzung ist mit den Schachfreunden aus Österreich und der Schweiz abgestimmt und gilt somit im gesamten deutschsprachigen Raum. Die FIDE-Regeln können im Downloadbereich (Ordnungen) als Word-Dokument (demnächst zusätzlich auch als PDF-Dokument) aufgerufen werden. Neben der deutschsprachigen Übersetzung steht dort auch die englische Originalfassung zur Verfügung. Die wichtigsten Änderungen gegenüber der bisherigen Fassung sind in einem Artikel zusammengefasst, der in der Regelecke (Nr. 37) zu finden ist.
Klaus Deventer
Stv. SR-Obmann
Nachtrag vom 25.05.2009:
Kaum hatten wir die Übersetzung mit den deutschsprachigen Ländern abgestimmt und den Druck des Regelhefts vorbereitet, hat uns die FIDE einige "minor changes" mitgeteilt. Da kommt Freude auf! Es handelt sich um redaktionelle Korrekturen zu dem Einleitungssatz, den Artikeln 4.6, 6.6b, 7.5 und Hängepartien Ziff. 8 und 10. Diese Änderungen sind in den Dokumenten im Downloadbereich nunmehr berücksichtigt und auch in das Regelheft, welches in Kürze verfügbar sein wird, konnten sie noch eingearbeitet werden.
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01.05.2009
Bei Spieler A war bereits die Zeit abgelaufen. Spieler B hatte dies allerdings noch nicht bemerkt. Spieler A bot Remis an. B nahm an. Nachdem B erfuhr, dass A bereits die Zeit überschritten hatte, reklamierte er den Gewinn. In I. Instanz entschied die Leitung des Schweizerischen Bundesliga auf Sieg für B. Das Schweizer Verbandsschiedsgericht sah die Rechtslage jedoch anders. Es blieb beim Remis.Die FIDE-Regeln sind in dieser Frage nicht eindeutig (vgl. 6.10). Beim Schachspiel befindet sich die Verfügungsmacht über die Partie (im Gegensatz zu anderen Sportarten) in den Händen der Spieler. Sie können sich jederzeit auf Remis einigen oder auch die Partie aufgeben. Der Schiedsrichter hat eine eher passive Rolle und entscheidet im Normalfall lediglich auf Protest hin. Wenn die Spieler sich auf Remis einigen, dann gilt dies. Allerdings muss die Remisübereinkunft am Brett erfolgen. Zwischen der Feststellung der Zeitüberschreitung und dem Remisangebot dürfen nur einige Augenblicke verstreichen (2 – 3 Minuten). Fundstelle: Rechtsarchiv DSB
Weiterlesen … Kann nach Zeitüberschreitung noch ein Remis vereinbart werden? Innerhalb welcher Frist nach Feststellung der Zeitüberschreitung hat ggf. eine Remisvereinbarung zu erfolgen?
17.04.2009
Über den zweiten DDR-Meister von 1951, Georg Stein, ist relativ wenig bekannt. Wenn Stein nicht jahrzehntelang in Koblenz aktiv gewesen wäre, wäre er nicht in das Raster von Dr. Thomas Bohn gefallen, der zur Schachgeschichte in Koblenz akribisch Fakten sammelt. Dank Bohn kann ich hier einige Informationen zu Georg Stein nennen.Geboren wurde Georg Stein am 17. April 1909 und damit heute genau vor 100 Jahren. Über seinen Tod ist nur soviel bekannt, das er in den 1980er Jahren starb. Eigentlich verliert ihn die Schachwelt aber bereits 1962 aus den Augen, als er den SV Koblenz verläßt.Der Name Georg Stein taucht zum ersten Mal 1925 auf, als der damals 16jährige die Koblenzer Stadtmeisterschaft gewinnt. Diesen Erfolg wiederholt er noch einige Male, u.a. 1930 und 1935.1931 weilt Stein, wie Dr. Bohn recherchiert hat, immer noch in Berlin und beteiligte sich an den dortigen Stadtmeisterkämpfen. 1932 wird Stein Gaumeister des Südgaus des Saale-Schachbundes. Er startete damals für Weißenfels. 1933 wiederholt er den Erfolg in der Südgau-Meisterschaft und wird Stadtmeister von Weißenfels. 1935 gewinnt er in Koblenz die Bezirksmeisterschaft. Das sind nur einige seiner Erfolge vor dem Zweiten Weltkrieg.1950 spielt Georg Stein in Sömmerda die 1. DDR-Meisterschaft mit. Wie er zu dieser Ehre kam, ist unbekannt. In der Turniertabelle steht als (Heimat-)Ort Sömmerda. Stein erreicht den 10. Platz.Weit erfolgreicher ist er ein Jahr später bei der 2. DDR-Meisterschaft...
Georg Stein im DSB-Spielerregister
Jahrestage anderer bekannter Persönlichkeiten
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10.04.2009
Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Schachfreunde,
ich möchte darauf hinweisen, dass im Download-Bereich die für uns Schiedsrichter wichtigsten Regelwerke der FIDE in der aktuellen Fassung neu bereitgestellt sind:
Laws of Chess
International Title Regulations
Rating Regulations
Regulations für Titles of Arbiters
Weiterlesen … Neue Dokumente stehen bereit
05.04.2009
In den 1950er Jahren gehörte Otto Benkner, der ursprünglich aus Hessen stammt, zu den besten saarländischen Spielern. Durch den besonderen Status des Saarlandes konnte Benkner mit einer Mannschaft an den drei Schacholympiaden 1952 in Helsinki, 1954 in Amsterdam und 1956 in Moskau teilnehmen.Benkner gewann elf Mal die Saarländische Einzelmeisterschaft und zog sich nach seinem letzten Titel 1967 weitgehend vom Schach zurück.Trotz seiner Erfolge bei den Olympiaden und im Saarland schaffte Benkner nie einen FIDE-Titel, obwohl er sicher die Stärke eines Internationalen Meisters hatte.IM Herbert Bastian, der ein würdiger Nachfolger von Benkner im seit 1957 zur Bundesrepublik gehörenden Saarland wurde, hat uns einige Fotos überlassen und erinnert an den heutigen 100. Geburtstag von Otto Benkner. [Otto Benkner]
Weiterlesen … 100. Geburtstag von Otto Benkner (†)
13.03.2009
Liebe Schachfreunde, auch dieses Jahr gibt es wieder eine Fort- und eine Neuausbildung für nationale Schiedsrichter. Die Lehrgänge werden parallel vom 18.6.-21.6 bzw. 19.6.-21.6.2009 in Postbauer-Heng durchgeführt. Näheres entnehmen Sie bitte den beigefügten Ausschreibungen. Neuausbildung Fortbildung Falls Sie weitere Fragen haben, so kann ich diese gerne per Email beantworten. Siehe dazu auch die Ausbildungsseite. Jürgen Klüners DSB-Beauftragter für die Schiedsrichterausbildung
Weiterlesen … Nationale Schiedsrichter Aus- und Weiterbildung
14.02.2009
Auf der Zielgeraden gewann der für den SC Eppingen spielende Jugendweltmeister Arik Braun die Deutsche Meisterschaft 2009. Für Ergebnisse, Details und Partien verweisen wir auf http://www.dem-2009.de
Anbei eine Fotostrecke der Siegerehrung.
Weiterlesen … Arik Braun ist Deutscher Meister 2009
13.02.2009
Michael Prusikin ist kurz vor dem Ziel, erstmals Deutscher Meister zu werden. Dabei startete der für den SC Forchheim spielende Großmeister gar nicht so erfolgreich, zeigte aber vor allem in den letzten vier Runden absolute Nervenstärke. In Runde Vier noch mit einer Niederlage gegen Georg Meier, gewann er vier Partien in Folge gegen absolut starke Konkurrenz und ist zurecht dort, wo er nur einen Tag vor dem Ende der 80.DEM steht: Platz 1. Denn heute gewann er nicht nur den Schönheitspreis der Partienauswahl in Runde 7, sondern es gelang ihm auch etwas, was nur ganz wenigen Schachspielern vorbehalten bleibt: Ein Schwarzsieg gegen Daniel Fridman, den aktuellen Deutschen Meister. Dabei ist nicht mal genau zu finden, wo der weiße Aufbaufehler lag, vermutlich aber recht früh begründet. Prusikin baute seinen Vorteil sehr präzise aus und gewann nach 22.Kg2 entscheidend Material. Damit ist für Daniel Fridman das Unternehmen Titelverteidigung beendet.
Weiterlesen … Bis zum letzten Zug
12.02.2009
Konzentrieren wir uns heute, drei Spieltage vor Schluss, auschließlich auf die Spitzenbretter. Wäre die Deutsche Einzelmeisterschaft wie eine Liga, (sagen wir ausnahmsweise mal so wie die Deutsche Fußball-Bundesliga - obwohl man ja den Vergleich noch nie gehört hat, wo kämen wir denn da hin), dann wären wir alle froh, dass die Spitzenreiter verlieren und so die Meisterschaft wieder spannend machen. So sollte es dann auch sein.
Spitzenreiter Arik Braun verliert gegen Michael Prusikin nach nur 23 Zügen! Ein Bauernopfer im siebten Zug und die Neuerung (Prusikin) 12. Lg5 brachten den Jugendweltmeister außer Tritt. Mit 15.Kf7 öffnete er dem Angriff große Chancen und spätestens nach dem 17. weißen Zug standen alle Zeichen auf Attacke. Starke Leistung. An Brett Drei gewann mit Rainer Buhmann gegen Georg Meier ebenfalls der Spieler mit dem halben Punkt weniger. Das zeigt einerseits die Stärken Buhmanns in allen Eröffnungen mit und gegen 1.d4, aber auch, wie akkurat der Hockenheimer ungenaue Züge ausnutzen kann. Der Knackpunkt war wohl 21...Se4, nachdem der schwarze Turm nicht mehr ins Spiel zurück findet. Andererseits hätte Meier im 20. Zug Lxb2 probieren können. Nach 21.Dxb2 Txb2 22.Lxb2 Sd5 scheint die Stellung unklar. Womöglich galt es, das zu vermeiden. Die Partie nimmt mit dem schönen 25.Dd3 ein Ende.
Weiterlesen … Alles auf Null.
12.02.2009
Senatorin begeistert vom Schulschach!Am Dienstag, den 10.02., kam es in Hamburg zu einem Riesengedränge im Schulschachzentrum der "Villa Finkenau". Alle wollten dabei sein bei der Verleihung des Deutschen Schachpreises des DSB an den Preisträger Björn Lengwenus.Alte Weggefährten, Vertreter des Hamburger Schachlebens und von DSB und DSJ, viele Schachschüler aus den Schulschachgruppen, in denen der Preisträger aktiv war und jetzt ist. Und vor allem viele Medienvertreter. Allein drei Fernsehteams und ca. zehn Fotoreporter drängten sich um die Bühne, als die Zweite Bürgermeisterin und Schulsenatorin der Hansestadt Hamburg, Frau Christa Goetsch, die Veranstaltung pünktlich um 15.00 Uhr eröffnete und "ihrem" Lehrer und Schulleiter Björn Lengwenus zum Deutschen Schachpreis beglückwünschte.
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11.02.2009
... solange man gewinnt.
Sagte sich Yuri Boidman und entfernte mit 18.Sxd4 einen gedeckten Bauern von Ludwig Deglmanns Brett. Draußen 10 Grad windig - die Stellung hielt. Und sie hielt auch noch 22. Dxf5 aus, dann gab Deglmann auf. Georg Meier eröffnete heute d4 in einer trotzdem kämpfersch angelegten Partie, einigte sich aber nach dem Rückgewinn des Bauern durch Igor Khenkin auf Remis. David Baramidze und Rainer Buhmann legen es offensichtlich auf einen Endspurt an und teilten sich ebenfalls die Punkte. Das kürzeste Remis lieferten heute Wichmann und Beikert nach nur zehn Zügen ab. Drei Züge länger die saarländische Partie Mayer gegen Müller. Dass das auch anders geht, bewiesen Hendrik Tabatt und Ronny Müller. In einer fulminant geführten Angriffspartie, in der Tabatt alles gab, was er materiell zur Verfügung hatte, erlegte er den schwarzen König. Ein lehrbuchhaftes Qualitätsopfer war in Vatter gegen Hort zu bestaunen. Der Spieler der SvG Saarbrücken 70 nutzte die entstandenen Felderschwächen konsequent aus und gewann wenig später. Vom geschickten Lavieren der Figuren erzählt der Schwarzsieg von Georg Groß nach seinem Bauerngewinn. Apropos Saarländer. Herbert Bastian war mal wieder "natürlich" (Alt) einer der Letzten, genaugenommen der Vorletzte zusammen mit Alexander Markgraf. Doch alles Taktieren half nichts gegen die Punkteteilung.
Weiterlesen … Gewinnen ist nicht wichtig ...
10.02.2009
Wie man das Brett zum Brennen bringt, ohne wirklich Gefahr zu laufen einen Punkt abzugeben: Das demonstrierten heute zwei, die das Spiel ein bisschen besser verstanden haben, als 98% der übrigen Schachspieler in Deutschland - nämlich Arik Braun und Georg Meier. Eine ähnliche Partie hatte Meier schon mal studiert und Braun spielte alles artig mit, hielt sich aber auch fehlerfrei. Eine unglaubliche Zugfolge mit vielerlei taktischem Geplänkel und reihenweise einstehenden Figuren. Das gute Ende beschreibt sich in etwa so: Schwarz hat mit einem Turm weniger ein schönes Zwischenschach und postiert seine Figuren so, dass Weiß den Turm zurückgeben muss.
Weiterlesen … Das Spiel verstanden