von Wilfried Neef
Deutsche Großmeister für Schachkomposition
An dieser Stelle sollen in den nächsten Wochen alle 8 deutschen Kompositionsgroßmeister mit einer typischen Beispielaufgabe sowie einer Buchempfehlung -sofern vorhanden- vorgestellt werden.
Heute: Hubert Gockel aus dem Reutlinger Umland (*1960).
Hubert Gockel ist der "jüngste" deutsche Großmeister, er erhielt den Titel 2015.
Hubert Gockel bearbeitet bevorzugt zweizügige Themen und ist Spezialist für die Implementierung von märchenschachlichen Elementen in den Zweizüger. Das ausgewählte Beispiel aber zeigt ein modernes und beliebtes Thema, das Hannelius-Thema.
1 | 1 | 2 |
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1.Sxc6! | Zugzwang | |
... | Lc4 | Sd4# |
... | Le6 | Se5# |
... | Le4 | Dxe4# |
Lxc6+ | Dxc6# | |
... | g4 | Df4# |
... | b2 | Dxd1# |
... | D-bel. | Dg4# |
... | S-bel. | Te3# |
1.Sg6? | droht | Se5# |
... | Lc4! | |
1.Sf5? | droht | Sd4# |
... | Le6! |
Hier ist das "Hannelius-Thema" dargestellt, benannt nach einem finnischen Komponisten und Funktionär.
In der Problemistensyntax wird der Hannelius so dargestellt:
1.X?(2.A#)1...a!; 1.Y?(2.B#)1...b!; 1.Z!(~) 1...a 2.B#, 1...b 2.A#
Dabei sind Großbuchstaben weiße Züge und Kleinbuchstaben schwarze Züge
Auf den konkreten Fall übertragen bedeutet dies:
1.Sg6? (2.Se5#), 1. ...Lc4!; 1.Sf5? (2.Sd4#), 1. ...Le6 1.Sxc6!(ZZ) 1. ...Lc4 2.Sd4#, 1. ...Le6 2.Se5#
In Worten: Die Drohungen der Verführungen kehren als Mattzüge in der Lösung zurück und zwar reziprok vertauscht nach den Paraden, an denen sie zuvor scheiterten
Wilfried Neef
wilfried.neef@telekom.de
// Veröffentlicht von Wilfried Neef // Archiv: Problemschach // ID 21327
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