von Wilfried Neef
1995 bekam Michael Keller (*1949) als dritter Deutscher nach Rehm und Ahues den Großmeistertitel für Schachkomposition zuerkannt.
Seine Domäne sind die Dreizüger, und ich freue mich, Ihnen heute wieder ein Buch vom unvergessenen Friedrich Chlubna uneingeschränkt empfehlen zu können:
Friedrich Chlubna: Michael Keller, ein Meister der Schachkomposition (Selbstverlag 1994, im Internet noch für ~20€ erhältlich)
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De4! | droht | Tc2+ | dxc2 | Dxc2# |
... | Dxe4 | Se6 | ~ | Sxe4# |
Txe4 | Sf3 | ~ | Sxe4# | |
Lxd5 | Sf5 | ~ | Sxd5# | |
... | Txd5 | Sc6 | ~ | Sxd5# |
... | Dxe2 | Sxe2+ | dxe2 | D(T)c2# |
Das sind 4 thematisch zusammenhängende Varianten im Dreizüger mit stillen zweiten Zügen, ein wenig begünstigt durch die latent durchscheinende Symmetrie. Der Schlüssel ist zwar zurechtstellend, aber doch auch antizielelementartig und damit gut, blockiert er doch das Feld e4 für den Springer.
Antizielelement: Ein Zug, der das eigentliche Ziel verhindert (und im Laufe der Lösung wieder bereinigt werden muß). Hier ist es ein weißer Selbstblock auf e4 (Dame blockt Springer), es kommen auch andere Motive wie Verstellung, Fesselung, Wegzug... in Betracht.
Wilfried Neef
wilfried.neef@telekom.de
// Veröffentlicht von Wilfried Neef // Archiv: Problemschach // ID 23408
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