von Wilfried Neef
Im Mai werden wir einige Zweizüger aus dem aktuellen (2021) Preisbericht der Schwalbe vorstellen. Preisrichter war Juraj Brabec aus der Slowakei. Heute ein deutscher Beitrag, bei dem -leicht ersichtlich- die Diagonale b1-h7 eine prominente Rolle spielen wird!
1 | 1 | 2 |
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Seg3! | droht | Sd4# |
... | De4 | d3# |
... | Lxf5+ | Lxf5# |
... | Lxe3 | Sxe3# |
Sc3? | De2! | |
Sf2? | Dc3! | |
Sed6? | De4! |
Ein Wegzug des Se4 auf ein beliebiges unschädliches Feld wäre sofort tödlich. Hat er eines? Ja, g3! Die Lösung selbst ist nicht besonders interessant, aber vielmehr die Frage: Warum kann der Springer nicht woanders hin? Wir zitieren den Preisrichter Juraj Brabec:
"Drei Linien zielen auf das königliche Nachbarfeld d2 - zwei direkte (Dg2,Lb4) und eine indirekte (Td8, durch Dd3 maskiert). Bei zwei Verführungen (Sf2, Sc3) verstellt Weiß jeweils eine direkte Linie, während die schwarze Dame die andere verstellt. Sie enttarnt dabei die maskierte Linie, aber weil Weiß diese mit der Drohung wieder schließt, kann sie es sich leisten. Dazu gesellt sich passend eine dritte Phase, bei der Weiß im Erstzug (Sed6) selbst in die verdeckte Linie eindringt."
Alles klar? Ja, auch Zweizüger können ganz schön komplex sein!
// Veröffentlicht von Wilfried Neef // Archiv: Problemschach // ID 24649
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