von Wilfried Neef
Haben Sie schon immer mal davon geträumt, selber ein Schachproblem zu komponieren und es dann in einer Zeitung oder Zeitschrift mit Ihrem Namen über dem Diagramm veröffentlicht zu sehen?
Dann bietet Ihnen die Problemschachredaktion einen kleinen Crashkurs an! Sie brauchen dazu einen Computer und ein geeignetes Löseprogramm, bis etwa 6,7 Züge genügt Ihr Fritz. Und als Vorlage soll eine geeignete, bereits existierende Schachaufgabe dienen!
Die Redaktion empfiehlt hierfür das Grafikinterface "Olive", welches auf Basis des Universallöseprogrammes "Popeye" arbeitet, dort lassen sich beispielsweise die schwarzen Königsfluchtfelder auf 2 begrenzen oder Drohparameter definieren (der letztere Fall wird hier nicht gebraucht), womit auch 10 Züge kein Problem mehr darstellen:
https://github.com/dturevski/olive-gui/releases
Als besonders fruchtbar haben sich Schemata mit längerer Zügezahl, schwachem weißen Material und stark begrenzter schwarzer Mobilität erwiesen, wie Sie beispielsweise der ostdeutsche Komponist Hartmut Hänneschen verwendet, dem wir hiermit herzlich zum 80. Geburtstag gratulieren! Dabei nimmt man einfach kleinere Änderungen an der Stellung vor, das geschieht im Prinzip auf Zufallsbasis, aber sinnvoll (das Entstehen von mehreren Fluchtmöglichkeiten ist z.B. nicht sinnvoll). Diese Änderungen können im Verschieben, Hinzufügen und Entfernen einzelner Steine bestehen, Bauern(pärchen) werden eingesetzt etc.; nach jedem Arbeitsschritt muß eine oberflächliche Computerprüfung erfolgen (z.B. mit Begrenzung der schwarzen Königsfluchten)! Irgendwann wird der Rechenknecht eine eindeutige Lösung ausspucken, ein Schachproblem ist entstanden, das jetzt aber noch vollständig computergeprüft werden muß, um Nebenlösungen auszuschalten!
Wir schauen uns ein Beispiel an: Verschiebt man die Stellung des nebenstehenden 9# komplett um eine Linie nach links, versetzt weiterhin den weißen König von g6 (wo er inzwischen steht) nach g5 und ergänzt 2 schwarze Bauern auf g6 und g7, so entsteht ein neuer Neunzüger mit anderer Springerroute in der Lösung (Stellung B). Also fertig und flugs an die Problemzeitschrift "Schwalbe" gesandt? Leider nein, die Lösung bewegt sich zu nahe am Original und ist deshalb nicht eigenständig genug.
Es gibt aber andere Möglichkeiten! Spielen Sie ein bißchen damit herum und schicken Sie Ihre Ergebnisse an die Problemschachredaktion, wenn Sie mögen (auch später noch). Einige Varianten sollen in der nächsten Ausgabe am 23.01. vorgestellt werden, bleiben Sie neugierig!
1 | 1 | 2 | 2 | 3 | 3 | 4 | 4 | 5 | 5 | 6 | 6 | 7 | 7 | 8 | 8 | 9 |
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Sg5! | Kf4 | Se4 | Kf5 | Sg3+ | Kf4 | Sf1 | Kf5 | Sxe3+ | Kf4 | Sf1 | Kf5 | Sg3+ | Kf4 | Sh5+ | Kf5 | e4# |
Stellung | B | |||||||||||||||
Sf1! | Ke4 | Sh2 | Ke5 | Sf3+ | Ke4 | Se1 | Ke5 | Sxd3+ | Ke4 | Se1 | Ke5 | Sf3+ | Ke4 | Sg5+ | Ke5 | d4# |
// Veröffentlicht von Wilfried Neef // Archiv: Problemschach // ID 24844
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