6. September 2014
In der vorletzten Runde kam es zu einigen unerwarteten Ergebnissen, nicht unbedingt wegen der Siege der Niedersachsen und der Württemberger, sondern wegen der Höhe, mit der sie ihre Gegner düpierten.
Niedersachsen I rollte über NRW förmlich hinweg. Am Spitzenbrett lässt FM Dr. Christian Clemens dem Deutschen Nestorenmeister FM Jefim Rotstein in der Botwinnikvariante der Englischen Partie keine Chance.
Auch FM Juri Ljubarskij übernimmt in einem Barcza-System gegen IM Boris Khanukov bereits beim Übergang ins Mittelspiel die Kontrolle und siegt unangefochten. Dr. Matias Jolowicz kann sich in der modernen Variante einer Nimzoindischen Partie gegen Helmut Hassenrück im Mittelspiel einen Vorteil erspielen, den er kontinuierlich bis zum Sieg ausbaut.
Als Michail Bogorad, nachdem er lange Zeit in einem Franzosen deutlich schlechter stand, endlich Ausgleich hatte, beging er, anstatt ein Dauerschach zu geben, lieber Selbstmord. Die Höchststrafe war mit 4:0 erteilt.
Im zweiten Spitzenduell zwischen Württemberg I und Hessen I profitierte Christoph Frick gegen IM Klaus Klundt in der Caro-Kann-Abtauschvariante von einem typischen Blackout seines Gegners der keine Dame gewann, sondern wegen einer anschließenden Springergabel den ganzen Turm und die Partie verlor. FM Georg Haubt kam in einem Sizilianer gegen Horst Weisenburger unter die Räder als er sich am Königsflügel zu stark einschnüren ließ. Ähnlich erging es Dr. Matthias Kierzek in der Bird-Eröffnung gegen Walter Wolf, als er nach langem Ausgleich, am Königsflügel unter die Räder kam.
Das Remis an Brett 2 von FM Jürgen Haakert gegen Martin Böhm verhindert zwar die Höchststrafe, aber der Traum vom Titel war damit ausgeträumt.
Baden I hatte zwar keine Titelchancen mehr, wollte sich aber in der 6. Runde gegen Bayern I rehabilitieren. Mit dem 3:1-Sieg wahrten sie immerhin, wenn auch gering, die Chancen auf den 3. Platz. Ebenfalls noch Ambitionen auf Platz 3 erhielten sich die Berliner mit ihrem 2,5:1,5-Erfolg gegen Bremen I. Als bester Scorer des Turniers erweist sich inzwischen Norbert Sprotte. Mit seinem Sieg gegen Peter Michael Gerhardt erreicht er als Einziger 5 Punkte.
Im Endspiel der beiden führenden Teams reicht den Niedersachsen ein Remis gegen Württemberg wegen der besseren Brettpunktewertung. Sie könnten auch von den Berlinern, die als einziger Verfolger dann auch noch aufschließen könnten, aber selbst bei einem hohen Sieg gegen Hessen die rückständigen Brettpunkte nicht mehr aufholen.
Aber selbstverständlich werden die Württemberger alles daran setzen mit einem Sieg den Titel des Deutschen Senioren-Mannschaftsmeisters zu erringen.
Bergen, den 06.09.2014
Gerhard Meiwald
Pressereferent der Seniorenkommission des DSB
// Archiv: DSB-Nachrichten - Senioren // ID 10267