11. November 2014
Vom 29.10. bis 06.11.2014 fand im Klubheim von SC Königspringer Hamburg die 21. offene Hamburger Seniorenmeisterschaft statt.
Zur Eröffnung war das Klubhaus mit 69 Teilnehmern wieder einmal bis auf den letzten Platz besetzt. Der Hamburger Seniorenreferent Martin Bierwald freute sich über den großen Zuspruch und stellte mit dem Internationalen Schiedsrichter Hugo Schulz den Teilnehmern den bewährten Turnierleiter vor.
Hugo Schulz stimmte die Teilnehmer mit einigen Erläuterungen zu den neuen Fidebestimmungen, insbesondere zum Umgang mit den modernen Kommunikationsmitteln, auf das Turnier ein. Pünktlich um 15.00 konnte das Turnier in die erste Runde starten.
Mit Vorjahressieger Jürgen Dümmke (SV Großhansdorf), dem Ranglistenführenden Uwe Grimm (MTV Dannenberg), Dietrich Hawranke (Pinneberger SC) und Joerg Müller (SV Eidelstedt) waren die Favoriten natürlich ausgemacht, aber auch Wolfgang Schulz (Hamburger SK) , Madjid Emami (Hamburger SK) und der Schleswig-Holsteiner Joachim Kornrumpf (Preetzer TSV) wollten bei der Titelvergabe gern ein Wörtchen mitreden.
Aber bereits in der 1. Runde mussten einige Favoriten Federn lassen, so musste sich Dietrich Hawranke gegen Manfred Oelrichs (SK Union Eimsbüttel), Rolf Gehrke (SC Concordia Palamedis) gegen Stanislaw Frackowiak (HSK) und Hugh Ditmas (Bremer SG) gegen Manfred Zimmermann (Pinneberger SC) mit einem Remis zufrieden geben. Bereits in der 2. Runde kommt es für Wolfgang Schulz (HSK) gegen Werner Voss (Caissa) und Madjid Emami (HSK) gegen Georg Zippert (SF Hamburg) noch dicker, beide Favoriten starten mit Niederlagen ins Turnier.
In der dritten Runde marschiert Uwe Grimm (MTV Dannenberg) mit seinem angriffslustigen Stil an der Spitze vorweg mit seinem dritten Sieg in Folge. Nur Jörg Müller (SV Eidelstedt) und Werner Stubbe (NTSV) können noch Schritt halten, weil Dietrich Hawranke Pinneberg) nach seinem Startrundenremis nun gegen Werner Stubbe (NTSV) unterliegt und seine Titelambitionen bereits begraben zu haben scheint.
In der 4. Runde lässt Uwe Grimm am Spitzenbrett Werner Stubbe keine Chance und setzt sich mit 4 Punkten allein an die Spitze, nachdem sich Jörg Müller gegen Rolf Gehrke mit einem Remis zufrieden geben muss. Auf die Verfolgung von Grimm machen sich Jürgen Dümmke mit einem Sieg gegen den Berichterstatter Gerhard Meiwald und Hugh Ditmas (Bremen) mit einem Sieg gegen Walter Diehl (Altona).
In der 5. Runde gibt auch Spitzenreiter Uwe Grimm gegen Jörg Müller seinen ersten halben Punkt ab, und auch am 2.Brett kommt es zwischen Hugh Ditmas und Hans Jürgen Schulz (HSK) zu einer Punkteteilung. Vorjahressieger Jürgen Dümmke gibt Georg Zippert (SF Hamburg) das Nachsehen und schließt zum führenden Uwe Grimm auf. Direkte Verfolger sind Majid Emami mit einem Sieg gegen Joachim Kornrumpf (Preetz) und Wolfgang Schulz mit einem Sieg gegen Werner Stubbe.
In der 6.Runde kommt es zum Spitzenduell Uwe Grimm gegen Jürgen Dümmke, in dem Uwe Grimm trotz größter Anstrengung nicht über ein Remis hinauskommt. In der Verfolgergruppe gelingt allein Majid Emami ein Sieg gegen Jörg Müller, bei Remisen Partieausgängen zwischen Hugh Ditmas und Wolfgang Schulz sowie Rolf Gehrke und Hans Jürgen Schulz. Durch seinen Sieg gegen Matthias Biermann – Ratjen hat sich Dietrich Hawranke wieder an die Spitze herangespielt.
In der 7.Runde setzt sich Jürgen Dümmke gegen Majid Emami durch und Uwe Grimm punktet gegen Rolf Gehrke. Aber auch Dietrich Hawranke lässt mit einem Sieg gegen Hans Jürgen Schulz nicht mehr locker. Hugh Ditmas kann sich mit einem Sieg gegen Gerhard Meiwald ebenfalls noch im Verfolgerfeld behaupten.
In der 8.Runde kommt es am Spitzenbrett zum fast nicht mehr erwarteten Duell zwischen dem bisher ungeschlagenen Uwe Grimm und Dietrich Hawranke. Gegen die holländische Verteidigung von Uwe Grimm entwickelt Dietrich Hawranke im Mittelspiel den größeren Druck und kann sich beim Übergang ins Endspiel mit einem Figurengewinn eindrucksvoll in Szene setzen und gelangt gemeinsam mit Jürgen Dümmke vor der letzten Runde an die Spitze. Jürgen Dümmke muss sich gegen Wolfgang Schulz lange eines starken Angriffs erwehren, den er aber mit Geschick in den Remishafen abwehren kann.
In der Schlussrunde entscheidet sich Jürgen Dümmke mit Weiß zur ungarischen Variante des Sizilianers. Aber Dietrich Hawranke sucht die Entscheidung am Brett und vertraut nicht einer möglichen Buchholzfeinwertung. Im Mittelspiel gelingt es ihm, Dümmke am Damenflügel unter Druck zu setzen und kann nach Damen- und Turmtausch einen ersten Bauern gewinnen. Als er mit Beharrlichkeit und geschicktem Spiel einen zweiten Bauern erobern kann, ist die Partie und die Meisterschaft entschieden. Mit 6 Siegen in Folge und 7,5 Punkten aus 9 Partien erringt Dietrich Hawranke zum ersten Mal den Titel des Hamburger Seniorenmeisters.
Die letzte Partie des Turniers wurde aber um den Vizemeistertitel gespielt. Mit den weißen Steinen und dem Froms Gambit versucht Uwe Grimm mit seiner gewohnt agressiven Spielanlage zum Erfolg zu kommen. Lange Zeit gestaltet sich das Spiel ausgeglichen, ehe Grimm beim Übergang ins Endspiel völlig unmotiviert einen Bauern preisgibt, der ihn auf die Verliererstrasse führt.
Mit seinem Erfolg kann sich Hugh Ditmas aus Bremen mit 7.0 Punkten den Titel des Vizemeisters sichern. Jörg Müller erreicht mit einem Sieg gegen Wolfgang Schulz ebenfalls 7.0 Punkte, muss aber mit der schlechteren Feinwertung mit dem 3. Platz vorlieb nehmen. Uwe Grimm, der durch seine Schlussrundenniederlagen noch auf den 6. Platz zurückfiel, wurde vom Veranstalter für seinen „kämpferischen Einsatz in jeder Partie“ mit einem Sonderpreis geehrt.
Den Titel des Nestorenmeisters gewann Jürgen Dümmke 6,5 Punkte vor Wolfgang Schulz (HSK) und Werner Stubbe (Niendorfer TSV) - beide 6.0 Punkte. Der Titel der Seniorenmeisterin ging an Marianne Graffenberger mit 3,5 Punkten.
Seniorenreferent Martin Bierwald bedankte sich bei der Siegerehrung bei seinem Turnierleiter und Hauptschiedsrichter Hugo Schulz und seinem Schiedsrichterkollegen Boris Bruhn , der neben der Arbeit im Turniersaal auch für die Eingabe der Partien sorgte, die den Teilnehmern schon jeweils am Folgetag zur Verfügung standen. Er bedankte sich auch bei Arthur Hofmeier, der mit seinen zahllosen Aufnahmen vom Turnier auch für die photografische Präsenz gesorgt hat. Er bedankte sich bei den vielen Helfern von Königspringer Hamburg, die in ihrem Vereinsheim wieder einmal für einen reibungslosen Ablauf und eine tolle Bewirtung gesorgt hatten.
Hamburg, den 09.11.2014
Gerhard Meiwald
Pressereferent der Seniorenkommission des DSB
alle Ergebnisse bei liveschach-schau und beim Hamburger Schachverband
// Archiv: DSB-Nachrichten - Senioren // ID 19093