11. April 2016
In der Zeit vom 06.-10. April 2016 wurde das 15. Deutsche Senioren-Derby mit 33 Teilnehmern inzwischen traditionell in dem kleinen Heidedorf Wesel-Undeloh mitten in der schönen Lüneburger Heide ausgerichtet. Spielberechtigt waren Männer des Jahrganges 1956 und Frauen des Jahrganges 1961. Turnierleiter war der frühere Seniorenreferent des DSB Klaus Gohde, der dieses einmalige Turnier in seiner Amtszeit auch ins Leben gerufen hat.
Bereits zum vierten Mal mussten die Teilnehmer in 9 Runden den Deutschen Seniorenderbysieger ermitteln. Gespielt wurde mit einer Bedenkzeit von 1,5 Std. für 40 Züge und 30 Minuten für den Rest der Partie.
Sicher gehörte der Seniorenreferent des Schachverbandes NRW Wolfgang Block von der DJK Aufwärts St.Josef Aachen als Nr. 2 der Setzliste von Beginn an zum Favoritenkreis. Aber mit der Nr. 1 der Setzliste Alexander Okrajek von der SC 1919 Siegburg, Bernd Neubauer vom ESV 1949 Eberswalde und der Thüringischen Präsidentin WFM Diana Skibbe von der SC Rochade Zeulenroda hatte er ausgesprochen gleichwertige Konkurrenz.
Aber bereits in der 1. Runde musste sich der topgesetzte Alexander Okrajek mit einem Remis gegen die Nr.17 der Setzliste Dr.Volker Witte zufrieden geben, während sich die übrigen Favoriten mit Siegen schadlos halten konnten. In der 2. Runde erwischte es WFM Diana Skibbe aber noch etwas schlimmer, sie unterlag gegen Alphons Schiffer (SV Erftstadt).Wolfgang Block und Bernd Neubauer kamen unbeschadet auch über die 2.Runde. Einen Traumstart erwischte auch Thomas Bernhard (SF Gottmadingen), die Nr. 28 der Setzliste. Mit Siegen gegen Karl-Heinz Schnegelsberg (Kasseler SK) und Dr.Volker Witte (SF Schlebusch) traf er in der 3. Runde auf Rolf Sicker (SK Blauer Springer Paderborn), die Nr. 5 der Rangliste, und erzielte seinen 3. Punkt. Alexander Okrajek musste gegen Gunther Plein (Eystruper SK) bereits seine zweite Punkteteilung hinnehmen.
In der 4. Runde ging der Traumstart von Thomas Bernhard aber doch zu Ende. Bernd Neubauer war dann doch eine Nummer zu groß. Wolfgang Block konnte aber Schritt halten und besiegte Alexander Okrajek. Auch WFM Diana Skibbe konnte mit einem Sieg gegen Jan Redenius (SC Turm Lüneburg) Anschluss halten.
In der 5. Runde kam es zwischen den alleinführenden Wolfgang Block und Bernd Neubauer zu einer schnellen Punkteteilung, sicher in der Erwartung, die Entscheidung erst in den kommenden Runden treffen zu müssen. In der 6. Runde konnte sich Wolfgang Block gegen WFM Diana Skibbe durchsetzen, und auch Bernd Neubauer ließ mit einem schwer erkämpften Sieg gegen Michaell Bohnstorff nicht locker.
Die Entscheidung um den Derbysieg schien in der 7. Runde zu fallen. Wolfgang Block musste sich gegen den starken Rolf Sicker mit einem Remis zufrieden geben, während sich Bernd Neubauer mit einem Sieg gegen Lothar Hartung durchsetzte. Alexander Okrajek und WFM Diana Skibbe konnten mit Siegen etwas näher an die beiden führenden heranrücken. In der 8. Runde stellte WFM Diana Skibbe mit einem Remis gegen Bernd Neubauer das Gleichgewicht an der Spitze wieder her, nachdem Wolfgang Block gegen Gunther Plein ungefährdet zu einem Erfolg kam. Im Verfolgerfeld kam es noch zu einem Remis zwischen Rolf Sicker und Alexander Okrajek.
In der entscheidenden letzten Runde kam es dann doch an den Spitzenbrettern nicht mehr zu einem Kampf auf Biegen und Brechen. Die Remisen an den 3 Spitzenbrettern deuteten auf die salomonische Entscheidung der berüchtigten Feinwertung Buchholz, die bei Punktegleichstand von je 7,5 Punkten zwischen Bernd Neubauer und Wolfgang Block mit einem halben Buchholzpunkt Vorsprung für Wolfgang Block den Ausschlag gab. Auf dem Dritten Platz landete zum ersten Mal im Seniorenderby eine weibliche Teilnehmerin. WFM Diana Skibbe konnte sich mit 6.0 Punkten und der besseren Feinwertung den Platz auf dem Treppchen sichern. Mit ebenfalls 6.0 Punkten punktgleich dahinter Alexander Okrajek, Rolf Sicker und Karl Heinz Schnegelsberg.
Neben allen Siegern wurden auch noch Ratingpreise vergeben - für die größten DWZ-Zuwächse, die im Turnier erspielt wurden. In der Kategorie über 1750 wurde noch einmal Wolfgang Block + 20 und Bernd Neubauer + 16 DWZ ausgezeichnet. In der Kategorie 1500 – 1749 gingen die Preise an Lothar Hartung + 30 und Rolf Müggenburg + 28. In der Kategorie bis 1499 wurden ausgezeichnet Eduard Becker + 78 und Thomas Bernhard + 67
Klaus Gohde bedankte sich bei allen Teilnehmern für einen überaus harmonischen Turnierverlauf und freute sich über einen übergroßen Präsentkorb und Blumengebinde, das ihm die Teilnehmer aus Dankbarkeit für dieses schöne Turnier überreicht haben.
Aber eine fast noch größere Freude habe er empfunden, dass sehr viele Teilnehmer sich spontan während des Turnierverlaufs entschlossen hatten, dem Ausrichter und Veranstalter des Seniorenderbys dem „Förderkreis der Senioren im Deutschen Schachbund“ beizutreten, um mit ihrem Beitrag bedürftigen Schachfreunden auch zukünftig eine Turnierteilnahme zu ermöglichen.
Er bedankte sich beim Gasthof Undeloher Hof, der das Turnier dankenswerter Weise unkompliziert aufgenommen hat, nachdem der langjährige Gastgeber "Heidelust" nach der schweren Erkrankung von Herbert Foth nicht mehr zur Verfügung stand. Er bedankte sich auch bei seinem unterstützenden Schiedsrichterkollegen Gerhard Meiwald, der es sich nicht nehmen ließ, beim Derby wieder dabeizusein.
Gerhard Meiwald
Seniorenreferent des DSB
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// Archiv: DSB-Nachrichten - Senioren // ID 20832