27. Januar 2017
Löberitz, Hamburg, Elmshorn, Bad Emstal, Knüllwald, Mendig-Mayen, Sasbach und Kelheim sind am Sonnabend ab 14 Uhr und Sonntag ab 10 Uhr die acht Spielorte der Vorrunde in der Deutschen Schach-Pokal-Meisterschaft für Mannschaften 2016/2017. Wir werfen einen kurzen Blick auf diese Austragungsstätten und die Chancen der in der Vorrunde beteiligten 32 Mannschaften. Die acht Gruppensieger treffen danach im Achtel- und Viertelfinale am 11./12. März auf die acht Viertefinalisten der letzten Saison.
Hier empfängt die traditionsreiche Schachgemeinschaft Löberitz die Mannschaften aus Lübbenau (im Spreewald), Leipzig (SG) und Berlin (TSG Oberschöneweide). Die SSG Lübbenau ist in diesem Quartett klarer Außenseiter.
Der SK Johanneum Eppendorf empfängt Mannschaften aus Lübeck, Berlin und dem südwestlichen Hamburger Vorland in der zweitgrößten Stadt Deutschlands. Der Lübecker SV und der SK Zehlendorf aus Berlin sind sicherlich stärker einzuschätzen als der Gastgeber und MTV Tostedt.
Nur 30 km von Hamburg entfernt liegt Elmshorn, wo der gastgebende Elmshorner Schachclub auf eine günstige Auslosung hofft. Also nicht gleich auf den Ortsnachbarn SC Diogenes zu treffen, der als Favorit in diese Gruppe geht. Nicht zu unterschätzen ist auch der Greifswalder SV. Die Randberliner vom SC Oranienburg tragen wie die Gastgeber die Außenseiterrolle.
Spielort dieser Gruppe ist das Haus der Begegnung, Hainholzer Damm 11, 25337 Elmshorn.
Bei der Deutschen Blitz-Mannschaftsmeisterschaft sorgten die Emstaler (oder/und Wolfhagener) mit der Nomnierung von Kramnik, Riasanzew und Rublewskij für Aufsehen und holten prompt den Titel. Im alltäglichen Spielbetrieb sitzen die Superstars nicht am Brett. Trotzdem sorgt auch der Rest der Aufstellung trotz unbekannter Namen bei den Gegnern oft für lange Gesichter. Mal sehen ob das jetzt im Pokal auch so ist.
Gäste sind der Düsseldorfer SK, die SVG Salzgitter und die SG Aufbau Elbe Magdeburg. Alles keine leichten Gegner für den nordhessischen Wunderklub.
Knüllwald - was für ein Name! Da hat jemand ein paar Bäume zusammengeknüllt und in die Gegend geworfen? Nein, so war es nicht. Oder sagen wir mal, man weiß es nicht. Die Gemeinde Knüllwald gibt es erst seit 1971, als sich mehrere Gemeinden zusammenschlossen. Namensgeber war wohl das umgebende Landschaftsschutzgebiet Knüllwald, das seinen Namen vom Knüllgebirge (auch der "Knüll") bekommen hat. Wikipedia: "Der Namensursprung liegt in einem alten germanischen, heute nicht mehr bekannten Begriff für bestimmte Flurnamen. Dieser kommt zum Beispiel mit den Silben nall, nöll, nell, nill, nüll, knill, knüll, ginüll, finill oder ginoll noch heute vor."
Und wer spielt im, äh in Knüllwald? Natürlich ist daß das Hauptquartier der Auswahl des Deutschen Blinden- und Sehbehinderten-Schachbundes (DBSB). Gäste des DBSB sind der SV Empor Erfurt, die SG Solingen und der SV Caissa Wolfenbüttel.
8.700 Einwohner, Rheinland-Pfalz, durch Vulkane geprägte Landschaft - das ist Mendig-Mayen. Zum Glück ist tektonisch hier nicht mehr so viel los. Vor rund 450.000 Jahren dafür allerdings umso mehr, was man auch im örtlichen Vulkanmuseum erfahren kann.
Um für Eruptionen auf dem Schachbrett zu sorgen, müßte der SV Mendig-Mayen ganz schön über sich hinauswachsen. Wenn die Gegner am Samstag SV Hockenheim oder SK Marburg heißen, könnte schnell Feierabend sein. Vimaria Weimar dagegen scheint schlagbar zu sein.
Als einzige Gastgeber einer Vorrundengruppe neben dem SK Kelheim machen die Schachfreunde Sasbach Werbung auf ihrer Website für das kommende Wochenende: "Als Sieger des Mittelbadischen Mannschaftspokals konnten die Schachfreunde Sasbach im vergangenen Jahr auch im Badischen Mannschaftspokal groß auftrumpfen und wurden erst im Finale durch den Bundesligisten Hockenheim mit den beiden Nationalspielern Dennis Wagner und David Baramidze an den Brettern gestoppt. Als Badischer Vizemeister konnte man sich jedoch erstmals das Startrecht beim Deutschen Mannschaftspokal erwerben." schrieb Klaus Riehle am 21. Januar (kompletter Artikel).
Die Gastgeber sehen sich "auf Augenhöhe" mit den Gästen SC Heimbach-Weis/Neuwied, SVG Saarbrücken und SK Schmiden/Cannstatt.
Die letzte Gruppe findet ganz weit unten im Süden, in Niederbayern zwischen Ingolstadt und Regensburg statt. Der SK Kelheim empfängt den ESV Nickelhütte Aue, SV Röhrnbach und SC Weiler im Allgäu. Spielort ist lt. Homepage das Hotel Dormero in der Donaustraße 22-26 in 93309 Kelheim.
DPMM-Turnierseite (mit allen Mannschaftsaufstellungen)
Frank Hoppe
// Archiv: DSB-Nachrichten - Spielbetrieb // ID 21651