28. Juni 2007
Am vergangenen Wochenende tagte die Kommission Leistungssport in Dortmund – aufgrund der kürzlich stattgefundenen Neuwahlen in veränderter Besetzung:
Horst Metzing (Sportdirektor), Uwe Bönsch (Bundestrainer), Bernd Vökler (Bundesnachwuchstrainer), Elisabeth Pähtz (Aktivensprecherin), Alexander Naumann (Aktivensprecher), Oswald Bindrich (Sachsen), Christan Bossert (Baden) und Bernd Rosen (DSJ). Als zeitweiligen Gast durfte der Kommissionsvorsitzende Klaus Deventer (Referent für Leistungssport) den neuen Präsidenten des DSB, Prof. Dr. Robert von Weizsäcker, begrüßen.
Im Mittelpunkt der umfangreichen Tagesordnung standen die Nominerungen zu den Jugendeuropameisterschaften (Sibenik, Kroatien vom 13.-24.09.2007) und Jugendweltmeisterschaften (Antalya, Türkei vom 17.-29.11.2007). Die Nominierten werden in einer gesonderten Meldung bekannt gegeben.
In der Auswertung der erstmals ausgetragenen Frauen-Mannschaftsweltmeisterschaft in Ekaterinenburg zeigte sich der Bundestrainer über den sechsten Platz der deutschen Mannschaft sehr zufrieden. Besonders hob er hervor, dass sich die Nachwuchsspielerinnen Melanie Ohme und Maria Schöne nahtlos in die Mannschaft einfügten. Der Bundesnachwuchstrainer bilanzierte die jüngsten Aktivitäten der Jugend-Olympiamannschaft und hob hervor, dass Georg Meier und Falko Bindrich demnächst den GM-Titel verliehen bekommen, nachdem beide bei der Europameisterschaft in Dresden die letzte noch erforderliche GM-Norm erzielen konnten.
Klaus Deventer, in Dresden Hauptschiedsrichter, berichtete von einer nicht hinnehmbaren Zahl von Turnieraussteigern bei der EM, darunter auch einige deutsche Teilnehmer. Die Kommission Leistungssport verurteilte den Turnierabbruch ohne triftigen Grund als grobe Unsportlichkeit. Sie schlägt der ECU vor, künftig in derartigen Fällen ein ärztliches Attest zu verlangen und empfindliche Sanktionen gegenüber solchen Spielerinnen und Spielern zu verhängen, die ohne Vorlage einer ärztlichen Bescheinigung ein Turnier nicht beenden. Den Veranstaltern von Open-Turnieren wird ebenfalls empfohlen, in der Ausschreibung solche Bestimmungen vorzusehen.
Die Kommission Leistungssport diskutierte des Weiteren über die vorgesehene Einführung von Dopingkontrollen. Nachdem das Bundesinnenministerium alle Sportfachverbände dazu aufrief, eine wirksame Dopingbekämpfung aufzubauen, ging es nicht mehr um das Ob, sondern nur um das Wie. Es bestand Einigkeit, dass Dopingtests nur bei ausgewählten Spitzenveranstaltungen durchgeführt werden sollten, weil das Risiko im Schachsport als gering eingeschätzt wird. Die potenziell betroffenen Spielerinnen und Spieler sollen umfassend informiert und aufgeklärt werden.
Abschließend diskutierte die Kommission über Maßnahmen zum Aufbau einer Altersversorgung für Berufsschachspieler. Der DSB kann zwar nicht mit Mitgliedsbeiträgen frühere Spitzenspieler finanziell unterstützen. Spieler, die sich für eine Profilaufbahn entscheiden, sollen aber frühzeitig über die verschiedenen Möglichkeiten zur Altersvorsorge informiert werden.
(Klaus Deventer, Referent für Leistungssport)
// Archiv: DSB-Nachrichten - Schiedsrichterkommission // ID 9483