6. Januar 2017
505 Spieler, darunter 56 Damen, also 10%, versammelten sich bis an die Zähne mit Gambit- und Endspiel-Wissen "bewaffnet" am heutigen Freitag, dem 6-Jan-2017, im RAMADA-Hotel Bergedorf bei Hamburg. Warum? Um die erste von fünf Runden an diesem Eis-Wochenende der Deutschen Schach-Amateurmeisterschaft (DSAM) zu spielen! Wie immer in sechs Leistungsgruppen und wie immer qualifizieren sich die ersten sechs jeder Gruppe für das Finale im Sommer (ja, es wird auch wieder Sommer!), ebenso die in den Gruppen jeweils beste Dame.
Ältester Teilnehmer ist der erst 91-jährige Willi Meyer (DWZ 1335) Billstedt-Horn 91, der sich anschickt, die Gruppe E aufzumischen. Sein Pendant ist der 7-jährige Thomas Bosnak (Hamburg, DWZ 1100), der die Gruppe F überraschen möchte. Vom Rating her haben in der A-Gruppe der Kölner FM Ingo Cordts (2289) und FM Hartmut Zieher (2285) vom Hamburger SK die besten Aussichten, aber das kann wie der Wetterbericht oder die Börse sein: Die Realität ist manchmal anders als die Vorhersagen.
Ein schönes Grußwort überbrachte den Spielern der für Sport zuständige Verwaltungsdezernent der Stadt Bergedorf, Ulf von Krenski. "Allein in den Vereinen des Hamburger Schachverbands sind nach der letzten Statistik 2.444 Spielerinnen und Spieler aktiv - und die meisten davon sitzen mir jetzt anscheinend gegenüber". Er betonte im Zusammenhang mit den Schach-AG und besonders der Montessori-Schule, "dass gerade sie Beispiele für die erfolgreich integrative Kraft des Schachspiels sind, das also eine soziale Funktion" habe. Auf den unter den Spielern befindlichen Fritz Fegebank, 1945 geboren, ging er ebenfalls kurz als einem der bekanntesten Pädagogen Hamburgs ein.
Der erst kürzlich gewählte Präsident des Hamburger Schachverbandes Boris Bruhn ließ in einer kurzen Reminiszenz (hat nix mit "Remis" zu tun!) die sehr lange Reihe der schon gespielten DSAM-Turniere in Bergedorf aufleben, unter denen diesem hier mit mehr als fünfhundert Teilnehmern aber eben doch nur noch eines gleich käme. Und "Mr. Breitenschach" des DSB, Hugo Schulz, wünschte allen Teilnehmern einen schönen Einstieg in das neue Schach-Jahr und würzte seinen charmanten Vortrag mit einem der tollen Tartakower-Aphorismen - sein Publikum dankt es ihm mit Heiterkeit.
Ralf Mulde
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 21589