25. August 2005
Zahlreiche Gäste aus den Bereichen Politik und Schach waren am 23.8. trotz erschwerter Anfahrt (wegen der Deutschlandtour) nach Kettig gekommen, um einem verdienten Funktionär zum 75.Geburtstag zu gratulieren. Ein Vierteljahrhundert hat Günther Müller die Geschicke des Schachbundes Rheinland-Pfalz mit seinen drei Unterverbänden Pfalz Rheinhessen und Rheinland gelenkt, was diese ihm mit dem Erscheinen ihrer Vorsitzenden bzw. deren Vertreter dankten. Große Heiterkeit herrschte, als Herbert Bastian als Präsident des benachbarten Saarländischen Schachverbandes 1921 e.V. in seiner Ansprache zunächst von vier Unterverbänden sprach, aber der Irrtum klärte sich schnell auf.
Günther Müller hatte in der Vergangenheit immer wieder seinen Charme spielen lassen, um das Saarland seinem "Reich" als vierten Unterverband einzuverleiben. Im Kopf von Bastian war das gewissermaßen schon zu einer Art Realität geworden. So gut sind die nachbarschaftlichen Kontakte trotz der liebevollen Sticheleien zwischen Saarländern und Pfälzern.
Günther Müller hat sich auch als Kommunalpolitiker einen guten Namen gemacht, so dass die politische Prominenz der Region vor Ort war und seine Verdienste in den höchsten Tönen lobte. Die Politiker vermuteten den Ursprung von Müllers politischer Weitsicht in seinen Fähigkeiten als Schachspieler. Bastian lobte scherzhaft diese Einsicht und wies darauf hin, dass Günther Müller umgekehrt auch für eine zukunftsweisende Verbindung von Schach und Politik in der Schaffung des Arbeitskreises der Landesverbände im Deutschen Schachbund steht. Als Müller 1991 parallel zur Einführung der Delegiertenregelung im DSB dieses informelle Gremium ins Leben rief, schwebte ihm ein Modell „Bundesrat“ vor. Die Präsidenten der Landesverbände sollten damit aufgewertet werden und sich in ihren Einflussmöglichkeiten deutlich von den Delegierten abheben. Dieses Modell hat sich bewährt und im letzten Jahr zur Verankerung des Arbeitskreises in der Satzung des DSB geführt.
Auf dem DSB-Kongress 2004 in Mainz ist Günther Müller auf Grund seiner zahlreichen Verdienste zum Ehrenmitglied des Deutschen Schachbundes ernannt worden. So ließ Präsident Schlya, der sich auf dem FIDE-Kongress in Dresden aufhielt, gerne seine Glückwünsche zum Geburtstag übermitteln.
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 3765