13. Dezember 2019
"Die Krönung des Abends fand unter stehenden Ovationen statt", schrieb die Thüringer Allgemeine gestern in ihrem Bericht über die Sportlerehrung der Stadt Gotha. Gemeint war mit der Krönung die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes, dem "Verdienstkreuz am Bande", an die Schachtrainerlegende Heinz Rätsch. Gothas Oberbürgermeister Knut Kreuch überreichte die Auszeichnung und bezeichnete Rätsch als den wohl ältesten Schachtrainer Deutschlands/der Welt. Damit hat er wahrscheinlich recht, denn heute feiert Heinz Rätsch seinen 85. Geburtstag! Der Deutsche Schachbund wünscht seinem früheren Bundesnachwuchstrainer nur das Beste: Glück, Gesundheit und noch viele wunderschöne Momente.
Eine besondere Verbindung hatte Heinz Rätsch zur Familie Pähtz. GM Thomas Pähtz schrieb kürzlich auf ChessBase: "1967 wurde die Kindermannschaft von Lok Erfurt DDR-Meister und ich fiel dem Trainer Heinz Rätsch positiv auf. Ihm habe ich zu verdanken, dass ich als einer der Jüngsten einen Freiplatz für das Schüler-Einzelfinale erhielt." Viele Jahrzehnte später schnitten sich erneut die Lebenslinien. Rätsch war 1989 erst Frauenverbandstrainer des DSV der DDR, danach gesamtdeutscher Frauentrainer und später erster Bundesnachwuchstrainer geworden. Pähtz: "Unsere Wege kreuzten sich erst wieder bei den Europa-Einzelmeisterschaften 1994 in Herculane. Meine Tochter Elisabeth holte - dank Heinz Rätsch- für Deutschland, ihre erste Einzelmedaille." Rätsch hatte in diesen Jahren "großen Anteil am Gewinn von zwei Weltmeistertiteln, einem Europameistertitel sowie zahlreichen Silber- und Bronzemedaillen."
Im Staatlichen Gymnasium Gotha, der Arnoldischule, betreut der sechsfache Nationalspieler (1958/59 für die DDR gegen Polen) gemeinsam mit dem mehrfach ausgezeichneten Schachlehrer Lutz Herrmann seit Jahrzehnten den erfolgreichen Schachnachwuchs. Neben zahlreichen Preisen bei Meisterschaften erhielt die Schule 2011 von der Deutschen Schachjugend das Gütesiegel "Deutsche Schachschule".
Bericht über die Sportlerehrung bei ChessBase | Bericht in der Thüringer Allgemeine | Bericht beim Thüringer Schachbund | Schachseite der Arnoldischule Gotha
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