von Wilfried Neef
Vor 110 Jahren wurde in Ungarn Ferdinand Metzenauer geboren, einer der erfolgreichsten deutschen Komponisten in der Mitte des letzten Jahrhunderts. Früh schon kam er nach München, wo er die sogenannte "Münchner Idee" entwickelte. Diese Schaltidee wird in seinem beigefügten Dreizüger illustriert. Später betrieb er in den Nachkriegsjahren bis zu seinem Freitod 1968 eine Gärtnerei am Fuße des Großen Osser im Bayerischen Wald.
1 | 1 | 2 | 2 | 3 |
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Df8! | droht | Da8# | ||
... | Te3(Th3) | c3 | Tg1 | Ta4# |
... | Tfg3 | c4 | Tg1 | Ta3# |
1.c3? | droht | Sc2# | ||
... | Tf1! | |||
1.c4? | droht | Sc2# | ||
... | Tg1! |
Die "Münchner Idee", nach einer Definition von 1968:
Im Hauptplan verfügt Schwarz gegen eine weiße Drohung über eine schädliche Verteidigungs-Parade. Infolge Selbstbehinderung ist Weiß jedoch nicht in der Lage, diese Schädigung auszunutzen. Durch ein entsprechendes Vorplan-Manöver wird die schwarze Verteidigung ausgeschaltet, so dass die ursprüngliche Schädigung von Weiß genutzt werden kann.
Also: Weiß kann sich eine Selbstschädigung leisten (c3/c4 behindert seine Türme), weil Schwarz, der sich zuvor ebenfalls selbst geschädigt hat, das nicht mehr ausnutzen kann.
Inzwischen gibt es auch schon dreigliedrige, zyklische Darstellungen der anspruchsvollen logischen Kombination, eine großmeisterliche wurde in Ausgabe 148 dargeboten!
Wilfried Neef
wilfried.neef@telekom.de
// Veröffentlicht von Wilfried Neef // Archiv: Problemschach // ID 22950
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