von Wilfried Neef
Gut 30 Jahre seines langen Lebens befaßte sich Norbert Ringeltaube (23.07.1908-2002) mit Schachproblemen. Wie viele Nachkriegsautoren, die sich nicht mit Zwei- und Dreizügern zufriedengeben wollten, versuchte er, die damals von Schneider und Grasemann frisch formulierte Theorie zum logischen Schachproblem mit Leben zu füllen.
Prüfen Sie nach, ob es ihm gelungen ist! Suchen Sie den Hauptplan, welcher noch an einem Hindernis scheitert, und den Vorplan, der dieses Hindernis beseitigt! Das Hindernis selbst, soviel sei verraten, befindet sich ganz unscheinbar auf e7!
1 | 1 | 2 | 2 | 3 | 3 | 4 | 4 | 5 | 5 | 6 | 6 | 7 |
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Sf5! | Lg3 | Sxe7 | Ld6 | Sf5 | Lg3 | Sg7 | L~ | Lf5+ | Kg3 | Lg4 | ~ | Sf5# |
Hauptplan: 1.Lf5+ Kg3 2.Lg4 scheitert an 2. ...e6!
Diese Beschäftigungslenkung hat durchaus ihre Feinheiten: Weiß behindert sich selbst auf f5, Schwarz muß ausgerechnet auf seinem Königsfluchtfeld g3 blocken (und kann sich das nur leisten, weil der weiße Läufer gerade nicht nach f5 kann). Und der Läufer muß im zweiten Zug genau nach d6 zurück, sonst ginge es schneller. Dies alles rechtfertigt die hohe Auszeichnung!
Beschäftigungslenkung: Weiß verbessert seine Stellung (oder verschlechtert die schwarze) unter Beschäftigung des Schwarzen.
Schwarz hat also außer hektischem Aktionismus nichts vorzuweisen.
Wilfried Neef
wilfried.neef@telekom.de
// Veröffentlicht von Wilfried Neef // Archiv: Problemschach // ID 23218
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