von Wilfried Neef
Der aktuelle Vorsitzende der "Schwalbe, deutsche Vereinigung für Problemschach", Bernd Gräfrath aus dem Ruhrgebiet, wurde kürzlich 60 Jahre alt; wir gratulieren recht herzlich!
Bernd Gräfrath ist ein Freund von Retroproblemen, hier heißt die Forderung: "Stellung nach dem zehnten Zug von Schwarz. Wie verlief die Partie unter Schlagschachbedingungen?"
Das klingt kompliziert, aber hier findet man schnell Lösungsansätze: Es sind alle Figuren noch auf dem Brett und alle 20 geschehenen Halbzüge sind leicht zu erkennen. Es kommt also nur auf die Zugreihenfolge an: Diese muß so gestaltet werden, daß in der fiktiven Beweispartie niemals ein Schlag möglich ist, denn dann wäre die Forderung nicht mehr erfüllbar!
Auch ein Thema der Aufgabe ist in der Diagrammstellung bereits zu erkennen: Platzwechsel auf a1/b1 und g1/h1!
Definition Schlagschach (verkürzt, aber hier ausreichend): Wenn geschlagen werden kann, muß dies auch geschehen! Gilt auch für Könige!
1 | 1 | 2 | 2 | 3 | 3 | 4 | 4 | 5 | 5 | 6 | 6 | 7 | 7 | 8 | 8 | 9 | 9 | 10 | 10 |
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Sc3! | g5 | Sf3 | g4 | Sd4 | e5 | Sb3 | De7 | Se4 | b5 | Tg1 | f5 | Sg3 | f4 | Sh1 | Sf6 | Tb1 | Tg8 | Sa1 | c5 |
Spiel gegen die Spielbedingung ist ein beliebtes Paradoxon unter Komponisten. Normalerweise würde man ja bei der Bedingung "Schlagschach" viele Schläge erwarten, hier werden sie vermieden. Und der Computer hat dies auch prüfen können und für korrekt befunden!
Wem das zu exotisch ist, dem sei aktuell der Bericht von John Nunn über die kürzlich durchgeführte Löseweltmeisterschaft auf der englischsprachigen chessbase-Seite vom 18.10. empfohlen: John kann nämlich nicht nur meisterlich Spielen und Lösen, sondern weiß auch trefflich darüber zu schreiben!
Wilfried Neef
wilfried.neef@telekom.de
// Veröffentlicht von Wilfried Neef // Archiv: Problemschach // ID 23266
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