von Wilfried Neef
Vor 140 Jahren wurde der Nürnberger Mathematik- und Physiklehrer Friedrich Köhnlein geboren, eines der vielen großen Talente, weiche der Krieg aus dem Leben riß. Köhnlein war nicht nur einer der herausragendsten Komponisten der Jahrhundertwende, er schaffte es auch als Partiespieler bis ins Hauptturnier A zum Kongress des Deutschen Schachbundes 1908, welches er auch gewann.
Seit der Sommeschlacht im Juli 1916 gilt er als vermisst.
Sein Nürnberger Compatriot Walter Fentze hat ihm 1984 mit dem Büchlein "FRIEDRICH KÖHNLEIN Schachmeister und Problemkomponist" verdientermaßen ein Denkmal gesetzt.
Seine Aufgabe sieht ziemlich statisch aus, der weiße König könnte aber eingreifen. Sehen Sie, wie? Und was tut Schwarz dagegen?
1 | 1 | 2 | 2 | 3 | 3 | 4 | 4 | 5 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Kc1! | droht | Kd1 | ~ | Ke1 | ~ | Kf2 | ~ | Tg3# |
... | Ta5! | Kd1 | La4 | b5! | Lxb5 | Sd5 | ~ | Sf6# |
... | Txb5 | Se8 | ~ | Sf6# | ||||
Txa3 | Sd5 | Ta1+ | Lxa1 | b2 | Sf6# |
Eine doppelte schwarze Selbsteinsperrung (Kombination Kling) kontert Weiß, indem er die beiden schwarzen Züge als schädliche kritische Züge bezüglich des Schnittpunktes b5 deutet, und diesen gleich mit Doppelverstellung besetzt (Nowotny).
Die schwarze Pointe 3. ...b5! mit Patt darf man natürlich nicht zulassen.
Ein eindrucksvolles Programm!
Der wLb2 steht zwar traurig herum, aber einem großen Meister gelingt es, auch ihm ein wenig Leben einzuhauchen, hier in der Nebenvariante nach 2. ...Txa3.
Wilfried Neef
wilfried.neef@telekom.de
// Veröffentlicht von Wilfried Neef // Archiv: Problemschach // ID 23554
Kommentare
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.