von Wilfried Neef
Heute ausnahmsweise mal Märchenschach, aber zum 100. Geburtstag darf man sich auch in dieser Spalte etwas wünschen!
100 Jahre alt würde Heinz Winterberg aus Haan in NRW (24.09.1920 - 15.10.1999), der seine Erfindung "Haaner Schach" nach seinem Heimatort benannt hat.
Beim Haaner Schach hinterläßt jede ziehende Figur auf ihrem Ausgangsfeld ein Loch, welches im weiteren Partieverlauf weder betreten noch überschritten werden darf, von niemandem. Eine Partie nach diesen Regeln wäre sehr schnell durch Zugunfähigkeit zu Ende.
Weiterhin handelt es sich um ein Serienzugpatt in 12 Zügen. das bedeutet: Weiß (also der Läufer) zieht zwölfmal, jedesmal ein Loch hinterlassend, so daß Schwarz danach zugunfähig ist. Diese Bedingung erleichtert die Aufgabe eher!
Und der Autor hat die Könige weggelassen, beim Märchenschach darf man das, wenn sie ohne Funktion sind, oder zu viele Füllsteine erfordern würden (wie hier: um den schwarzen König pattzusetzen).
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 |
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Ld3! | Le2 | Lf3 | Le4 | Lb7 | Lc8 | Ld7 | Lc6 | La4 | Lb3 | La2 | Lb1= |
Hier die Definition des Erfinders von Haaner Schach:
"Jeder Stein hinterlässt ab Diagrammstellung jedes Mal, wenn er zieht oder schlägt, auf seinem gerade verlassenen Standfeld ein Loch, das im weiteren Verlauf weder betreten noch durchschritten werden darf".
Es wird also nicht gefragt, ob und wo im vorausgegangenen fiktiven Spiel Löcher entstanden sind, sonst würde diese und viele andere Märchenbedingungen nicht funktionieren!
Eigentlich kein Schachproblem, sondern eher ein geometrisches Rätsel.
Am Ende ist für den Läufer nur b1 verfügbar, weil auf b3 ein Loch ist.
Die 12 entstehenden Löcher auf f1-d3-e2-...-a2 dürfen Sie sich denken.
Schachmathematik stellt übrigens auch ein -selten bearbeitetes- Teilgebiet im Problemschach dar.
// Veröffentlicht von Wilfried Neef // Archiv: Problemschach // ID 23720
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