von Wilfried Neef
Am ersten Juni-Wochenende fand in Bratislava in Anwesenheit des 90-jährigen Ehrenpräsidenten des Weltproblemverbandes WFCC, Bedrich Formanek, die Europäische Meisterschaft im Lösen von Schachproblemen statt. Bratislava ist ein idealer Ort für solche Meetings, das hat sich auch bei den Hells Angels herumgesprochen, die dort gleichzeitig ihren "World Run" abhielten und schonmal gelegentlich ums Hotel donnerten. Synergieeffekte wurden aber keine festgestellt, die Angels lösen ihre Probleme anders!
85 Teilnehmer hatten sich registriert, das deutsche Team bestand aus GM Boris Tummes, FM Ulrich Voigt, FM Ronald Schäfer, Andreas Rein und Britta Leib (Damenstartplatz). Am Ende sprang ein mittelmäßiger fünfter Platz hinter Polen, Litauen, Slowakei und Serbien heraus, in der Einzelwertung wurde Ulrich Voigt Vierter hinter den 2 Polen Piorun und Murdzia und dem Belgier van Beers.
Details können der Website wfcc.ch entnommen werden!
Das Rahmenprogramm bot unter anderem ein Blindlöseturnier (10 Zweizüger in 30 Minuten, nur Notation, kein Diagramm, kein Schachbrett erlaubt), falls Sie das selber auch versuchen möchten, hier eine Aufgabe aus diesem Turnier:
Weiß: Kh1 Dd6 Lc2 Sd1 Sd3 Bd5; Schwarz: Kd4 Matt in 2 Zügen
Die heutige Aufgabe wurde dem Open entnommen, welches der eigentlichen Meisterschaft vorangestellt ist.
Viele weiße Steine haben wenige bis keine Aufgaben, ein klarer Verstoß gegen das Ökonomiegebot.
Was mag sich der Autor dabei gedacht haben?
1 | 1 | 2 |
---|---|---|
e8S! | Zugzwang | |
... | b6 | a8D/L# |
... | exd2 | 44# |
... | exf2 | e4# |
... | Sb~ | Sc7# |
... | Sd~ | Sf6# |
Das Anliegen des Autors war, möglichst viele Verführungen zu generieren, die eindeutig an möglichst vielen verschiedenen Verteidigungszügen scheitern. Dafür hat er in Kauf genommen, das der künstlerische Gehalt zu kurz kommt!
// Veröffentlicht von Wilfried Neef // Archiv: Problemschach // ID 24670
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