21. August 2016
In der letzten und entscheidenden Runde der Senioreneinzelmeisterschaft 2016 fiel die Entscheidung am Spitzenbrett zwischen IM Boris Khanukov (Bahn SC Wuppertal) und FM Hans Werner Ackermann (SC Hansa Dortmund). FM Ackermann entschied sich für die Moderne Verteidigung gegen d4. IM Khanukov hatte von Beginn an die Initiative und konnte sich schon beim Übergang ins Mittelspiel deutliche Vorteile erspielen, die er auch partieentscheidend verwertete.
Am 2. Brett hätte FM Horst Degenhardt (SC Lorsch) mit einem Sieg gegen FM Jefim Rotstein (SC Tornado Hochneukirch) noch in den Titelkampf eingreifen können. In einem Rossolimo-Sizilianer blieb die Partie bis ins Endspiel ausgeglichen, ehe FM Degenhardt einen Qualitätsverlust übersah und im 40. Zug eigentlich auf die Verliererstraße geriet. Aber mit großem Kampfgeist schaffte er es, bis zum 80. Zug auszugleichen, was FM Rotstein aber erst im 123. Zug als Remis akzeptierte.
Am 3. Brett hatten FM Boris Gruzmann (Lübecker SV) und FM Clemens Werner ebenfalls noch gute Platzierungschancen. In der Caro-Kann-Vorstoßvariante konnte sich FM Werner im Mittelspiel nach Figurengewinn den ganzen Punkt sichern.
Damit waren die Entscheidungen gefallen. Mit IM Boris Khanukov konnte sich wie im Vorjahr ein Spieler der älteren Generation sowohl den Meister- als auch den Nestorentitel sichern. Nach einem ausgesprochen schwachen Start und drei Remisen in den ersten Runden rechnete niemand mehr ernsthaft mit einem Durchmarsch von 6 Siegen in Folge. Den 2. Platz konnte sich der Deutsche Meister von 2010, FM Clemens Werner (Karlsruher SF) mit der besseren Feinwertung vor dem punktgleichen FM Horst Degenhardt (SC Lorsch) sichern. Auf dem undankbaren 4. Platz landete FM Hans Werner Ackermann vor FM Jefim Rotstein und FM Dr. Christian Clemens (SC BS Gliesmarode).
In der Nestorenwertung konnte sich FM Jefim Rotstein den 2. Platz vor Dr. Christian Clemens sichern.
Die amtierende Frauenmeisterin WFM Mira Kierzek (SC Fulda) hatte ebenso wie Khanukov einen dürftigen Start, konnte sich aber deutlich steigern und den Titel verteidigen. Am Ende hatte sie mit 5,0 Punkten deutlichen Vorsprung auf Liubov Orlova (TSG IFA Chemnitz, 3,5 Punkte) und Dietlind Meinke (MTV Leck, 3 Punkte).
Die Gruppe B gewann Vladimir Zotin (Wilhelmshavener SC) vor Jörg Cichon (SF Mainz) und Klaus Könitz (TSV Schott Mainz). Die Nestorenwertung ging an Vyacheslav Babichev (SW Nürnberg Süd) vor Semen Fischer (USV Potsdam) und Walter Heymann (BSG Sebnitz). Rosemarie Sand (SF Pfullingen) gewann den Frauenpreis vor Marianne Heymann (SV Hofheim) und Marianne Hartlaub (SK Klingenberg).
Turnierleiter Dr. Dirk Jordan moderierte die Siegerehrung, die von Hoteldirektor Christian Hoebbel, DSB-Seniorenreferent Gerhard Meiwald und Gesamtleiter Joachim Gries vorgenommen wurde. Letzterer bedankte sich anschließend auf eine sehr persönliche Weise beim gesamten Organisationsteam. Zum Abschluss sprach er Helmut Escher seinen Dank aus, der sich seit Jahrzehnten im hessischen Schach verdient gemacht hatte. Er war zwei Jahrzehnte lang Seniorenreferent des Hessischen Schachverbandes, 4 Jahre Seniorenreferent des DSB - und er holte zum Abschluss seiner Amtszeiten diese Seniorenmeisterschaft nach Niedernhausen. Der besondere Dank galt auch Ursula Escher, die Helmut bei all seinen Aufgaben und Ämtern aktiv unterstützt hatte und ohne die der ganze Verwaltungsaufwand niemals bewältigt worden wäre.
Der Seniorenreferent des DSB, Gerhard Meiwald, bedankte sich bei allen Teilnehmern für ein wunderbares Turnier und lud alle Teilnehmer zur nächsten Deutschen Meisterschaft im August 2017 nach Berlin ein. Eine konkrete Einladung wird unmittelbar nach der Sitzung der Seniorenkommission am 10. Oktober 2016 bekanntgegeben.
Gerhard Meiwald
Seniorenreferent des DSB
redaktionell bearbeitet und gekürzt
Fotos: Ingrid Schulz, Bruno Müller-Clostermann
Turnierseite: www.dsem2016.de
// Archiv: DSB-Nachrichten - Senioren // ID 21241