2. März 2015
DSB-Präsident Herbert Bastian ließ es sich nicht nehmen, seinen (Jung)-senioren bei der Weltmeisterschaft den Rücken zu stärken. Am vergangenen Freitag, passend zur "2. Halbzeit", reiste er ins Elbflorenz. Als Vizepräsident der FIDE leitete er vor Ort zusammen mit Johann Pöcksteiner (ECU Senior Tournament Director) ein Meeting zu aktuellen Themen im Seniorenschach.
Zu den Entwicklungen der Meisterschaft berichtet Laura Jordan:
Mit dem Eintritt ins letzte Turnierdrittel befindet sich die Senioren-WM in Dresden auf der Zielgeraden. Trends und Tendenzen sind zu erkennen, wenngleich endgültige Entscheidungen noch nicht gefallen sind.
Im Turnier 50+ liegen die Favoriten zwar dicht beieinander; dennoch geht das Viererteam der Slowakei mit einem Zähler Vorsprung in die letzten drei Begegnungen. Ist das bereits eine Vorentscheidung? Vermutlich eher nicht, obwohl die Mannschaft mit Lubomir Ftacnik, Igor Stohl, Gennadij Timoscenko und Peter Petran in den bisherigen Runden einen sehr überzeugenden Eindruck hinterlassen hat. In der nächsten Partie wartet nun Verfolger Thüringen. Sollte der Tabellenführer erneut gewinnen, dann wartet die Favoritenbürde für die verbleibenden beiden Runden. Die beiden Top-Favoriten England und Deutschland spielen gegeneinander, und nur wer gewinnt, bleibt im Titelrennen. An den Tischen 3 bis 7 wird sich entscheiden, welche Mannschaften die letzten Hoffnungen auf das „Treppchen“ wahren können, denn der dritte Platz ist für die Sieger dieser Vergleiche noch nicht ganz außer Reichweite, eine Siegesserie auf der Zielgeraden vorausgesetzt.
Im Turnier 65+ führt der WM-Sieg nur über Russland. Mit einer beeindruckenden Bilanz von 12:0 Punkten liegen Evgeni Vasiukov, Yuri Balashov, Vladimir Zhelnin, Nikolai Pushkov und Nikolai Mishuchkov deutlich in Führung. Letzter Verfolger in Reichweite ist Finnland, das zurzeit zwei Mannschaftspunkte weniger hat. In der morgigen Runde wartet der direkte Vergleich. Sollte sich der favorisierte Spitzenreiter auch in seinem siebten Spiel durchsetzen, dürfte bei dann mindestens drei Punkten Vorsprung und zwei ausstehenden Runden tatsächlich eine Vorentscheidung über den WM-Sieg 65+ gefallen sein. Spannend bleibt mit Sicherheit der Kampf um die weiteren Medaillenplätze, der an den Tischen 2 bis 7 im Mittelpunkt des Interesses steht.
Die vier Frauenteams sind ins 50+-Turnier integriert. Auch hier sind die Abstände sehr gering. Die Teams aus Russland und Lettland haben mit jeweils sechs Punkten hier aktuell die beste Bilanz, doch auch die beiden Frauenteams aus Deutschland sind mit je fünf Zählern noch gut im Rennen.
// Archiv: DSB-Nachrichten - Senioren // ID 19500