Kateryna Dolzhykova und Alexander Donchenko bei Deutschen Blitzmeisterschaften favorisiert, Schachlegende Artur Jussupow kommentiert

27. September 2024

Alexander Donchenko bei der kürzlich beendeten Schacholympiade

Bei den Deutschen Blitzmeisterschaften am 28. September in Weißenhorn gibt es in beiden Wettbewerben klare Favoriten: Nationalspieler GM Alexander Donchenko führt mit 2559 klar die Blitz-Elo-Setzliste der 51. Deutschen Blitzeinzelmeisterschaft an. Damit trägt der Schacholympia-Heimkehrer, der in Budapest am vierten Brett für Deutschland 4,5 aus 7 holte, die Favoritenbürde. Alles andere als ein Sieg von Donchenko in diesem Turnier dürfte eine Überraschung sein.

Nur GM Roven Vogel auf Rang zwei der Setzliste hat ebenfalls eine Blitz-Wertung von über 2500 aufzuweisen und zählt damit zu den Hauptkonkurrenten Donchenkos.

Auf Platz 3 der Startliste liegt mit Martin Heider der rheinland-pfälzische Blitz- und Schnellschachmeister. Erstaunlich ist, dass Heider noch keinen FIDE-Titel trägt, obwohl er mit aktuell 2393 Elo zumindest für den FIDE-Meistertitel berechtigt wäre. Schon 2022 zeigte Heider bei der Deutschen Blitzeinzelmeisterschaft, was er drauf hat: Damals wurde er Vierter. Mal sehen, was dem 24-jährigen Heider diesmal gelingt.

FM Vadim Lavrinenkov ist aktueller Bayerischer Blitzmeister, der 27-jährige gehört damit zum Favoritenkreis. Auch IM Ilja Schneider ist ein sehr gefährlicher Blitzspieler, der die Deutschen Blitzmeisterschaften 2015 und 2018 gewinnen konnte und sicher auch diesmal mit vorne dabei sein wird. IM Leonardo Costa ist der prominenteste Spieler unter den „jungen Wilden“ im Feld. Mit 14 Jahren wurde das Ausnahmetalent 2022 jüngster Deutscher Meister aller Zeiten. Ob er auch diesmal  die Konkurrenz überraschen kann? FM Timur Kocharin ist ein weiteres junges Talent aus Baden-Württemberg, das jüngst vom TSV Schönaich zur OSG Baden-Baden wechselte. In diesem Jahr gewann er die A-Gruppe des DSAM-Turnieres  in Darmstadt. Ob er sich in diesem starken Turnier auch behaupten kann?

Insgesamt 30 Spieler sind gemeldet. DSB-Bundesturnierdirektor Michael Rütten leitet das Turnier.

Ergebnisse bei ChessResults

Noch deutlicher ist die Favoritenstellung von WGM Kateryna Dolzhykova bei der Deutschen Frauenblitzmeisterschaft: Über 200 Punkte Wertungspunkte beträgt ihr Vorsprung auf Setzlistenplatz zwei. Dolzhykova gewann 2023 die Deutsche Frauenmeisterschaft in Ruit und erreichte in diesem Jahr einen starken zweiten Platz im Frauen-Masters. Die Deutsche Frauenblitzmeisterschaft hat Dolzhykova bisher noch nicht gewonnen, bei der Frauenblitzmeisterschaft 2023 wurde sie Zweite hinter IM Dinara Wagner. Aber nun ist Dinara nicht dabei und Kateryna die größte Titelanwärterin. Die in der Setzliste dahinter liegende WFM Tetyana Kostak geht als frisch gebackene Deutsche Frauenmeisterin ins Rennen, was ihr sicherlich einigen Rückenwind für den Blitzwettbewerb geben wird.

Hinter diesen beiden Titelträgerinnen folgt ein gemischtes Feld aus erfahreneren und jüngeren Spielerinnen, die alle den beiden Favoritinnen das eine oder andere Bein stellen könnten. Jana Bardorz gewann 2022 die Deutsche Jugendmeisterschaft U18w und könnte als Vertreterin der Jugend für eine Überraschung sorgen. Mitten in diesem Feld liegt auch WCM Margarita Novikova, die im letzten Jahr einen starken siebten Platz bei der Deutschen Frauenblitzmeisterschaft erspielte und damit überraschend gut abschnitt, denn ihr damaliger Setzlistenplatz war 24!

WFM Olga Birkholz ist amtierende Bayerische Meisterin und frühere Vizepräsidentin des DSB. Sie erreichte 2023 den 13.Platz bei der Deutschen Frauenblitzmeisterschaft und lag damit 8 Plätze besser als ihr Setzlistenplatz. 

Insgesamt 23 Spielerinnen haben für dieses Turnier gemeldet, darunter vier Titelträgerinnen. Damit ist diese Meisterschaft quantitativ und qualitativ schwächer besetzt als im Vorjahr (27 Spielerinnen, 11 Titelträgerinnen). DSB-Frauenrerentin Nadja Jussupow leitet das Turnier.

Ergebnisse bei ChessResults

Eine Besonderheit: Weltklasse-GM Artur Jussupow kommentiert die besten Partien

Die drei Spitzenbretter beider Turniere werden live im Internet übertragen und auf SchachdeutschlandTV gestreamt, wobei Schachlegende GM Artur Jussupow die Partien kommentieren wird! Der frühere Weltklassespieler, WM-Kandidat, erfolgreiche Buchautor und Ex-DSB-Nationalspieler ist heute als Top-Trainer tätig und bildet in seiner Schachschule Spitzenschachspieler von morgen aus.

Im Streaming-Bereich war Jussupow bisher weniger in Erscheinung getreten, umso gespannter darf man auf seine Live-Übertragung aus Weißenhorn sein. 

Gespielt wird im Gasthof und Landhotel Neumaiers Hirsch, Römerstr. 31, 89264 Weißenhorn, jeweils im Modus „Jede(r)-gegen-Jede(n)“, Bedenkzeit ist 3 Minuten pro Partie + 2 Sekunden Inkrement pro Zug. (vg)

// Archiv: DSB-Nachrichten - Spielbetrieb // ID 11519

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